Sessionsauftakt in Illingen „Scholli hat die Feuerprobe bestanden“

Illingen · Empfang in der Illipse für die Illinger Narren. Und für die gab es ausreichend Gesprächsstoff.

 In fröhlicher Runde wurde in der Illipse die närrische Zeit eingeläutet, erstmalig unter der Federführung von Ortsvorsteher Wolfgang Scholl (Mitte).

In fröhlicher Runde wurde in der Illipse die närrische Zeit eingeläutet, erstmalig unter der Federführung von Ortsvorsteher Wolfgang Scholl (Mitte).

Foto: Boewen-Dörr

„Scholli hat die Feuerprobe bestanden“, da sind sich die Karnevalisten aus Hüttigweiler, Illingen und Wustweiler einig. Der Illinger Ortsvorsteher Wolfgang Scholl hat nämlich im Auftrag von Bürgermeister Armin König die Narren in der Illipse empfangen und mit einer perfekten Reimrede verblüfft, „weil der Armin es heut‘ kann nicht richten, dem ist heute nicht nach Dichten.“ Dass der Armin „gestern e Bombe gezündet hat“, vermutete der Präsident der Eicherte, Andreas Kuhn. „Do hat’s gebrodelt wie in La Palmas Vulkanschlot, einige schwarze Köpfe wurde bestimmt in Sekunne rot. Er wechselt jetzt umgehend von schwarz auf bunt, und erläutert kurz auf acht Seiten den Grund.“

Zündstoff hätte es auch wegen der Halle der Ischele gegeben (Seelbachhalle). „Iwwer Jahre war alles im Grüne, jetzt dürfe noch 100 Leut‘ in die Hall‘ und auf die Bühne. Domit kann ma als Verein net schaffe, un de Faasebotze vergett das Lache.“ Das bestätigte die Schatzmeisterin aus dem Ischele-Land, Anne Wahl. „Nichts Gutes gibt es zu berichten, brauch für die nächste Session nichts zu dichten, denn die wird’s bei de Ischele nicht geben, aus und vorbei, die Bauaufsicht legte ins Nest uns ein Ei!“ Es mangele an Brandschutz, führte sie weiter aus. Mehr Ischele auf der Bühne als Gäste im Haus, das sehe ganz und gar nicht nach Faasend aus. „Wir machen ’ne Pause, grad’ für uns wird das hart, doch wir nehmen nur Anlauf auf eine rauschende Fahrt! Und wenn alles gut läuft, sind wir wieder dabei, im genesenen Jahr Zwanzig zwei Drei!“

Die Präsidentin der Knallerbsen, Steffi Spaniol, haderte über die Corona-Pandemie und die Ausnahmen. „Ein ganzes Jahr ohne schunkeln und lachen, ohne Frohsinn, kurz – ohne Faasend machen.“ Schlimm sei, was die Politiker beraten, mal hü, mal hott, in allen Fragen. „Beim Fußball ist alles erlaubt, ohne Test und Kontrolle, jeglicher Vernunft beraubt.“ Es folgte ein Appell der Präsidentin und des Präsidenten: „Geht, lasst euch impfen und zieht ’ne Maske an, die Tests werden teurer, denkt daran.“ Die Repräsentanten der Eicherte und der Knallerbsen kamen natürlich auch zu Wort. So plauderte das Eichertprinzenpaar Sandra III. und Markus I. aus dem Hause Zimmer über ihre karnevalistische Verbundenheit. „Sie tanzte früher in der Garde. Dafür ist sie heute zu alt. Aber sie tanzt beim Tanzgeschwader mit“, verriet Prinz Markus, der eine Rolle beim Männerballett spielt. Beide, die am Wochenende gerne Oldtimer steuern, steuern jetzt das Eichertnarrenschiff durch die Session, endlich wieder in der Illtalhalle. Ihre Lieblichkeit Lena I. derer von Feld und ihr Prinzgemahl Steven derer von Thoms aus Illingen schippern auf der schönen Titanic die Knallerbsen durch die närrische Zeit. Beide sind ein Paar und seit Lena mit Steven zusammen ist, findet sie, dass die Faasend eine schöne Zeit ist. Das freut den eingefleischten Karnevalisten Steven, dessen Großvater Wiegand Schröder bereits erfolgreich in der Bütt stand. Seine Freundin mache eine Ausbildung zur Erzieherin, erzählte Steven und scherzte: „In einer Beziehung mit mir macht das durchaus Sinn.“ Der Präsident der Ischele, Christoph Meiser, der aus beruflichen Gründen nicht dabei sein konnte, grüßte die Narrenschar per Videobotschaft. Um das leibliche Wohl der Faasebooze kümmerte sich Gaby Steuer mit ihrem Team, im Einsatz war auch das Technikteam der Illipse.

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