Schlagabtausch im Hospital

Welschbach/ Illingen · Die Mundartbühne hat die Handlung des Stückes kurzerhand nach Illingen verlegt, deshalb trägt das Stück auch den Zusatztitel „Chaos in der Illtalklinik“. Premiere ist am Samstag, 24. September, 20 Uhr, in der Illipse.

 Die Patienten Schutz (Andreas Hübgen, vorne) und Schulz (Roland Siegler, hinten) haben einfach zu viel gemeinsam. Das verwirrt Angehörige, Klinikpersonal und sogar die Polizei. foto: anika Meyer

Die Patienten Schutz (Andreas Hübgen, vorne) und Schulz (Roland Siegler, hinten) haben einfach zu viel gemeinsam. Das verwirrt Angehörige, Klinikpersonal und sogar die Polizei. foto: anika Meyer

"Ich habe diese Verwechslungskomödie unterschätzt", sagt Sabine Engel, die bei der Herbstaufführung der Mundartbühne Illingen Regie führt. Gemeint ist das Stück "Ja wo sind wir denn" von Elisa Karg, das die Truppe jedoch wie üblich nach Illingen verlegt und deshalb mit dem Zusatz-Titel "Chaos in der Illtalklinik" versehen hat. "Es ist unheimlich schwierig, die ständigen Verwechslungen so darzustellen, dass das Publikum folgen kann."

Sorgen um die Aufführung im September in der Illipse braucht man sich aber nicht zu machen. Denn bei der Mundartbühne steckt man nicht die Köpfe in den Sand, sondern man arbeitet besonders hart. Und anders als gewohnt: Die Probe an diesem Mittwochabend findet nicht wie üblich in der Illinger Grundschule Lehn statt, sondern im ProWin-Media-Center in Welschbach. Denn hier kann der Verein Kulissenteile aufbauen und stehen lassen. "Wir müssen diesmal mit Requisiten proben. Sie spielen eine so große Rolle, dass es nicht funktioniert, sie nur anzudeuten", erklärt Engel.

Schnell wird klar, warum: Krankenhausbetten, Bettdecken, ein Rollstuhl und fahrbare Nachttische sind ständig in Betrieb. Dreh- und Angelpunkt des Geschehens sind die Patienten Oskar Schutz (Andreas Hübgen) und Ottmar Schulz (Roland Siegler). Ersterer, ein Obdachloser, ist betrunken vor ein fahrendes Auto gelaufen, zweiterer, ein reicher Fabrikant, bei einem Schwächeanfall im Park gestürzt. Nun ähneln sich nicht nur die Männer und ihre Namen, auch haben sie noch fast identische Verletzungen und deshalb Kopfverbände. Außerdem leiden beide (angeblich) an Gedächtnisverlust und Ottmar versteckt sich aus diversen Gründen die meiste Zeit unter der Decke. Kein Wunder, dass der wegen der Unfälle ermittelnde Polizist dem Obdachlosen ohne Zweifel abnimmt, dass er der reiche Patient sei - auch wenn er sich wundert, dass ein Mann in gehobener Position "so ungehobelt daherschwätzt" und ihn immerzu statt Wachtmeister Jägermeister nennt. Doch das kann Schutz erklären: "Immer wenn ich e grieni Flasch siehn, muss ich an Jägermeischda denke!"

Auch die Krankenschwestern Hildegard und Heike (Brigitte De Pizzol, Caroline Zetzsche), Ottmars Schwester Helene (Rita Bick), ein Journalist (Daniel Nadig) und ein Schornsteinfeger (Lea Knödgen) haben so ihre Probleme mit den Identitäten, außerdem Ottmars Geliebte Anita (Iris Zetzsche) - als sie sich an den falschen Patienten schmiegt, fängt es unter der Decke im Nebenbett gefährlich an zu grummeln. Für die Hauptdarsteller bedeuten vor allem die Dialoge eine Herausforderung: "Es herrscht ein ständiger schneller Schlagabtausch", erklären sie. Dabei muss sich Siegler bei seinem Einsatz wegen Ottmars Versteckspiel meist allein auf seine Ohren verlassen. Doch die Regisseurin ist optimistisch: "Die zwei machen das super!" Aufführungen: Samstag, 24. September, 20 Uhr und Sonntag, 25. September, 19 Uhr. Karten gibt es ab Freitag, 9. September bei Augenoptik Kessler (Hauptstraße 38). Der Theaterverein führt nicht, wie irrtümlich berichtet, im November Shakespeare auf.

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