Empfang in Illingen Bürgermeister griff zur Trompete

Illingen · Was den anderen ihr Sturm ist den Illingern ihr Empfang. Armin König lud ein und alle Narren kamen.

 Rathausempfang in Illingen.

Rathausempfang in Illingen.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Im Rathaussaal fanden sie am Samstag zusammen, die echten Freunde der Illinger Faasend und bestärkten den Bürgermeister Armin König, der derzeit aufgrund von Drohschreiben (wir berichteten) eine schwere Zeit durchmacht. Umso mehr erfreute es ihn, dass die Narren der Gemeinde ihm die Stange halten: „Du hast Freunde, die gut zu dir sind, dann weißt du, das sind keine Fähnchen im Wind. Ihr steht zu mir, das tut mit gut. Ihr lacht mit mir, das macht mir Mut. Ihr seid meine Helden, das macht das Reden leicht, ihr Illtalnarren seid unerreicht“, frohlockte er und führte als Clown verkleidet durch das Programm.

Er beeindruckte mit Reimkünsten und Trompetenspiel und begrüßte eine illustre Narrenschar, entsandt von den Karnevalsvereinen der Gemeinde (Ischele, Eicherte, Knallerbsen). Das Programm gestalteten das Teenstarprinzenpaar der Knallerbsen Leonie I. und Philipp I. und das Knallerbsenprinzenpaar Anne II. und Michael II. und die Tollitäten aus Hüttigweiler Tanja I. und Thomas I., begleitet von Präsident und Präsidentin und Büttenrednern. Ohne Hofstaat, aber mit Präsident und Indianer, reisten die Ischele auf Befehl des Königs an, „um miteinander fröhlich zu sein“. Dass es in Wustweiler fröhlich zugeht, konnte der Indianer sehr gut beschreiben, wobei er das Feuerwehrfest als „das Zenit der Trinkfeschdjer“ einstufte. Die Eicherte schickten einen Hausmeister ins Rennen, der mit Mimik, Gestik, Witz und Humor die schönsten Geschichten über seinen „veganen“ Nachbar erzählte, bei dem es bei einer Party keinen Alkohol, sondern Wasserschorle gab (stilles Wasser gemischt mit Sprudel). Die drei von der Gemeen sprühten vor Eifer, was aber weniger mit der Arbeit auf dem Amt zu tun hatte: Johannes hatte blaue Flecken auf der Stirn, weil er in der Mittagspause auf dem Stempelkissen eingeschlafen war. Lea kam viel zu spät, weil im Saarparkcenter auf der Rolltreppe der Strom ausgefallen war und Sandro war völlig verzweifelt über absurde Gesetzestexte, die ihm als Arbeitsanleitung dienen sollen. Prinzessin Anne und Prinz Michael resümierten „e geile Zeit, in Amt und Würden“, verbunden mit dem Rat an Nachfolger: „Habt ihr die Chance off royale Ornate, überlegt nett lang, greift zur Krone.“ Die Tollitäten Tanja und Thomas, keine Urweinwohner von Hüttigweiler, aber so gudd wie dehemm in Eichertshausen und seit 20 Jahren im richtigen Leben ein Paar, überzeugten mit einer schönen Ausstrahlung und dem Eichertsong, den sie a cappella vortrugen. Die Präsidentin und die Präsidenten verbreiteten lustige Thesen und animierten zum Fröhlichsein. Sie wählten aber auch deutliche Worte, was die politische und die gesellschaftliche Lage betrifft.

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