Oma Frieda freut sich auf Weihnachten

Hüttigweiler · „Ihr Sünderlein kommet“ heißt Oma Friedas Weihnachtsprogramm. Darin plädiert sie unter anderem für die „Heiligen drei Königinnen“, staunt über Santa Claus und sinniert über die Weihnachtsgeschichte.

 Jutta Lindner zog bei ihrem Auftritt im Zeisweiler Hof wieder alle Register ihres kabarettistischen Könnens. Foto: Benno Weiskircher

Jutta Lindner zog bei ihrem Auftritt im Zeisweiler Hof wieder alle Register ihres kabarettistischen Könnens. Foto: Benno Weiskircher

Foto: Benno Weiskircher

Gudd esse und Kabarett war im Zeisweiler Hof angesagt. Bevor Jutta Lindner als Oma Frieda mit ihrem aktualisierten Weihnachtsprogramm "Ihr Sünderlein kommet" auftrat, konnten sich die Besucher des Kabarettabends an einem Büffet stärken. Über 20 Jahre steht Jutta Lindner schon auf der Bühne. Seit 2009 ist sie Vollprofi und tritt als Oma Frieda in den unterschiedlichsten Rollen auf. Mit ihrer schrägen Art die Welt zu betrachten, sorgte sie für beste Unterhaltung. In ihrem Auftritt packte sie Themen mit Weihnachtsbezug an. So hinterfragte sie, ob man früher mit einem Äpfelchen auf dem Gabenteller glücklicher war oder ob die Dominosteine, die man schon zur Sommerzeit und 30 Grad bei Aldi gekauft hat, schmackhafter sind. Fraglich war für Oma Frieda auch, ob die Weihnachtsgeschichte ins 21. Jahrhundert übertragbar wäre. Die Bibelgeschichte ist für sie nicht mehr in allen Teilen tragbar. In Zeiten der Emanzipation wünschte sich die Künstlerin die Heiligen drei Königinnen. Die Kabarettistin zeigte sich verwundert über die Leistungen des Nikolaus oder des amerikanischen Santa Claus. "Der Mann ist doch uralt und bringt es trotz seines Alters fertig, in einer Nacht um die ganze Welt zu reisen und alle Christenkinder zu beschenken", stellte sie lapidar fest.

Um die in den Geschäften nicht verkauften Nikoläuse aus Schokolade nicht in Osterhasen umarbeiten zu müssen, hatte Oma Frieda die geniale Idee: "Mir lege Ostern onn Weihnachte zusamme onn die Fasend krien mir dezwische aach noch onna." Ihrem Bericht über das vorweihnachtliche Kulturangebot des Seniorenheims "Barmherzige Engel" mit der Gesangsgruppe "Die grauen Stars" war zu entnehmen, dass sie eine solche Zwangsbespaßung nicht wolle.

Jutta Lindner sagt von sich selbst: "Wer nicht bis drei auf dem Baum sitzt, wird von Oma Frieda veräppelt." Sie glänzte durch ihre rhetorisch gekonnten Vorträge ebenso wie durch ihre Gestik, Mimik und Gesangseinlagen, mit denen sie die Besucher immer wieder mitriss. Für Claudia Martin und Irmtraud Jochum aus Hüttigweiler , die zum zweiten Mal den Kabarettauftritt im Zeisweiler Hof erlebten, war es ein mehr als unterhaltsamer Abend.

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