Illingen Noch ein weiter Weg bis zur gemeinsamen Deponie
Illingen · Die derzeitige Regelung in der Grüngut-Annahmestelle Steinertshaus in Illingen ist umstritten.
Jetzt ist die Grüngut-Annahmestelle auf der Deponie Steinertshaus zwar wieder geöffnet, doch sind nicht alle Illinger zufrieden mit der Übergangslösung. Kritisiert werden die eher mageren Öffnungszeiten (freitags von 12 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr). Und auch die Gebühren von 6,50 Euro pro angefangenem Kubikmeter Grünschnitt stoßen vor allem bei denen auf wenig Begeisterung, die nur kleine Mengen in Säcken anliefern.
Die SZ befragte dazu den Illinger Bürgermeister Armin König (CDU). König betonte, dass die Gemeinde mit dem benachbarten Eppelborn in Verhandlungen sei, um eine gemeinsame Grünschnitt-Annnahmestelle auf dem Humeser Wackenberg einzurichten, wo Eppelborn bereits eine Kompostieranlage betreibt. „Der Standort Wackenberg ist für Eppelborn die erste Wahl, zur Debatte steht dann noch eine Illinger Fläche am Kreisel beim Gewerbegebiet A 1 Interkommunal zwischen Uchtelfangen und Wiesbach. Interessant sei die interkommunale Grünschnitt-Sammelstelle auch wegen der 70-prozentigen Zuschüsse, während es ansonsten nur 50 Prozent gebe.
In Steinertshaus wird der angelieferte Grünschnitt derzeit auf einer asphaltierten Fläche gelagert und vom Entsorgungsverband Saar (EVS), auf den die Grüngut-Entsorgung zum 1. Januar 2018 übergegangen ist, abgefahren. Den Bürgern empfiehlt der Bürgermeister zur Kostensenkung, keine Kleinmengen abzugeben, sondern den Grünschnitt zu sammeln und in einer größeren Fuhre anzuliefern.
Zur Erinnerung: In der April-Sitzung des Gemeinderates hatte es ziemlich Zoff gegeben, weil die Mehrheitsfraktion aus SPD, Linkspartei und Grünen um ihren Sprecher Guido Jost der Verwaltung Versäumnisse in Sachen einer neuen, den Vorgaben entsprechenden Grünschnitt-Sammelstelle vorgeworfen hatte. Der Bürgermeister wurde auf Drängen der Fraktionsgemeinschaft vom Rat beauftragt, ab dem 1. Mai für eine rechtssichere Entsorgungsmöglichkeit für den Grünschnitt der Illinger Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Ein Vorgehen, das der Bürgermeister schon in der Sitzung anzweifelte. Er bat die Kommunalaufsicht um Prüfung. „Wir haben jetzt den Bescheid bekommen, dass dieser Ratsbeschluss rechtswidrig ist“, so König gegenüber der SZ.
Jetzt gehe es darum, eine langfristig tragfähige Lösung zu finden. Vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) sei die Gemeinde Illingen aufgefordert worden, eine Planung vorzulegen. König räumt ein, dass es angesichts des Planungsvorlaufs und der Abstimmung mit Eppelborn durchaus 2020 werden könne, bis eine neue Grünschnitt-Deponie funktionsfähig sei.