Naturdenkmäler Wenn diese Linde erzählen könnte

Stennweiler · Ein Naturdenkmal ist ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutzgestellt ist. In einer Serie wollen wir einige der Naturdenkmale im Landkreis Neunkirchen vorstellen. Heute: die alte Linde in Stennweiler.

 1000 Jahre alt soll sie sein, die berühmte Linde in Stennweiler.

1000 Jahre alt soll sie sein, die berühmte Linde in Stennweiler.

Foto: Engel

Das wohl prominenteste Exemplar einer Linde steht in Stennweiler. Eine Straße ist nach ihr benannt, eine Halle, eine Schule und ein Gedenkstein informiert mit der Aufschrift: 1000 Jahre Linde. Nun, 1000 Jahre wird sie wohl nicht sein, gefühlt aber schon. Experten gehen von einem Alter zwischen 400 und 500 Jahren aus. Nichtsdestotrotz, für die Menschen in Stennweiler ist es die „1000-jährige Linde“.

Das ausgewiesene Naturdenkmal vermittelt beim genauen Betrachten und Innehalten ein ambivalentes Gefühl von unvergänglicher Stärke, aber auch Gebrechlichkeit. Die beiden mächtigen Hauptstämme waren früher wohl ein einziger Stamm, irgendwann brach der Baum unter der eigenen Last auseinander, oder der Blitz teilte die Linde in einen Südteil und einen Nordteil.

Der ist 18 Meter hoch und die in sich geschlossen wirkende Baumkrone misst 18 Meter Breite. Knapp zehn Meter beträgt der Durchmesser der Linde, gemessen in ein Meter Höhe.

Die Äste reichen hinunter bis in Höhe eines Holzzauns, der den Baum schützt. Um ein Zusammenstürzen des Baumes zu verhindern, wird er aufwändig gestützt. Der südliche Teil des Stammes ist deutlich stärker dimensioniert, bildet aber auch zusammen mit mehreren älteren ehemaligen Innenwurzeln eine Einheit, benötigt allerdings auch Stehhilfe.

Dieses Stammteil neigt sich stark in Richtung Süd und würde sich ohne die mächtigen Stahlrohre nicht stehen bleiben können. Allmählich vereinnahmt die Linde in ihrem zähen Lebenswillen auch ihre stählernen Stützen, die deutlich sichtbar in den Baum einwachsen. Die im Boden verankerten Stützen alleine reichen nicht aus, die Linde zu halten. Zusätzlich wurden die beiden Stämme noch mit Drahtseilen an einem aus Stahlrohren aufgestellten Pylon befestigt sowie untereinander verseilt.

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