Musiker machen vielseitige Klangwelt des Jazz hörbar

Illingen · Das „Euro Jazz“-Projekt eröffnete am Freitagabend die Feierlichkeiten zu „10 Jahre Jazz in der Illipse“. Die Big Band des Hessischen Rundfunks jagte gemeinsam mit vier Musikern aus der Großregionen jazzige Kompositionen durch die Illipse.

"Jazz hat in Illingen ein wichtiges Forum", unterstrich der Illinger Bürgermeister Armin König am Freitagabend in der Illipse. Und das seit nunmehr zehn Jahren, denn am vergangenen Wochenende bat die Gemeinde zu "10 Jahre Jazz in der Illipse". Ein solches Jubiläum sei ein besonderes Ereignis und so leitete das grenzüberschreitende und außergewöhnliche Projekt "Euro Jazz " die zweitägigen Feierlichkeiten ein.

Das Projekt setzt sich aus der Big Band des Hessischen Rundfunks und vier Musikern aus der Großregion Saar-Lor-Lux zusammen; Carlo Nardozza (Trompete) vertritt Wallonien, Pierre Alain Goualch (Klavier) gibt Lothringen ein Gesicht, Pascal Schumacher (Vibraphon) steht für Luxembourg und Johannes Müller (Saxofon) hatte im Saarland ein Heimspiel. Vor zwei Jahren hat der Saxofonist gemeinsam mit SR-Jazzredakteur Peter Kleiß das Projekt entwickelt. "Wir saßen in einem Saarbrücker Café und haben uns gedacht, dass es toll wäre, vier wirklich gute Musiker aus der Großregion mit der hr-Big Band zusammenzubringen", sagte Kleiß zur SZ.

Als alle Musiker versammelt waren, habe der Hessische Rundfunk den US-amerikanischen Arrangeur Mike Hollober mit an Bord geholt. Dieser vereinte die Stücke der vier Solisten, eigene Kompositionen und Klassiker zu einer stimmigen Suite. Dass er mit seinem Arrangement sichtlich zufrieden war, zeigte seine mitreißende Art, die Musikerschar auf der Bühne zu dirigieren. Die unterschiedlichen Jazz-Klänge ließen seinen Körper nicht ruhen.

Das luftige "Twist and Turn", eine Eigenkomposition von Mike Hollober, eröffnete das Konzert und hatte das kraftvollere "Great Expectations" von Johannes Müller im Schlepptau. Hier glänzten Saxofonist Johannes Müller und Vibraphonist Pascal Schumacher in Soli. Schumacher entführte die Konzertbesucher zudem mit der leicht verwunschenen Eigenkomposition "White Surface, glace, casse?" in die vielseitige Klangwelt seines Vibraphons. "Tunisia" bot dem Komponisten und Trompeter Carlo Nardozza die Möglichkeit, sein musikalisches Talent unter Beweis zu stellen und Pianist Pierre Alain Goualch verlor sich bei seiner Eigenkomposition "Pumpin'" im Klavierspiel.

Bei "Bluesette" (Toots Thielemann), eine der großen Erfolgsmelodien aus dem Bereich des Jazz , standen die vier jungen Jazzmusiker aus der Großregion sowie die hr-Big Band gemeinsam im Scheinwerferlicht und gingen eine perfekte Symbiose ein. Wie Schirmherrin und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer anmerkte, sei genau dieser Effekt auch im Alltag das große Ziel: "Betrachter können nicht identifizieren, wer von wo kommt und das sollten wir auf andere Bereiche übertragen." Begeisterte Pfiffe, starker Applaus und eine geforderte Zugabe zeigten, dass das Publikum das Projekt grandios fand.

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