Mundartbühne Illingen Forellen, Fußballklamotten, frustrierte Frauen

Illingen · Lang anhaltender Applaus für die Akteure der Mundartbühne Illingen und ihr neues Stück.

 Skurrile Verwicklungen und kuriose Situationen gab es beim Auftritt der Mundartbühne in der Illipse.

Skurrile Verwicklungen und kuriose Situationen gab es beim Auftritt der Mundartbühne in der Illipse.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Klasse Unterhaltung mit den Akteuren der Mundartbühne gab es am Samstag- und Sonntagabend in der Illipse. Die Gesamtleistung des Ensembles, die schauspielerischen Talente und die gute Stückauswahl begeisterten das Publikum an den Theaterabenden. Die Akteure wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen mit lang anhaltendem Applaus belohnt.

Im Mittelpunkt der Komödie „Petri Heil und Waidmanns Dank“ standen der Angler Rudi (Benedikt Schmidt) und dessen lediger Schwager Hermann (Andreas Hübgen), der Jagen und Essen liebt. Rudis Frau Gerda (Rita Bick) nimmt sich kurzfristig eine Auszeit – verständlicherweise, denn Rudi stellt ihr am Hochzeits- und Muttertag nach seinem Angelausflug die Forellen zum Ausnehmen auf den Tisch, Sohn Simon (Johannes Marx) will die Fußballklamotten der Jugendmannschaft gewaschen haben, Tochter Tina (Lena Knötgen) bringt die gesamte schmutzige Wäsche der WG mit, die am Nachmittag schon wieder gewaschen und gebügelt sein soll, und Hermann lagert in der Waschküche ein Reh, das Gerda schließlich noch zerteilen soll. Und zu allem Übel hat Rudi zum Mittagessen zwei Anglerfreunde mit Ehefrauen eingeladen. Gerda hat genug und packt ihre Tasche, nicht zuletzt, weil es als Geschenk für die beiden Festivitäten einen Schnellkochtopf gab, den Simon beim Sportverein an der Weihnachtstombola gewonnen hatte. Rudi und Hermann nutzen Gerdas Abwesenheit, um in einem einschlägigen Lokal namens „Salambo“ zwei Italienerinnen aufzugabeln. Der Strohwitwer und der Junggeselle wollen „amore“ und die beiden Schönheiten gleichzeitig zum Küchendienst einspannen. Denn seit Gerda weg ist, steht die Bude auf dem Kopf. Doch so einfach funktioniert es dann doch nicht, denn Tinas Öko-Freund Michael (Daniel Zimmer) mit seinem Feng-Shui-Faible will in der Küche einen Tofu-Kochkurs für Männer abhalten. Dann taucht noch aus heiterem Himmel die Schwiegermutter Rosalinde (Brigitte Hoffmann) auf, die sich an den Raffaelos, die als „Reißverschlussöffner“ für die beiden Italienerinnen gedacht waren, genüsslich bedient und die Rosen für die Damen zu Dekorationszwecken umfunktioniert. Simon, der mit Geld zum Shoppen aus dem Haus vertrieben wurde, überlegt es sich anders und will die Moneten lieber sparen. Skurrile Verwicklungen, kuriose Situationen und spritzige Dialoge, gepaart mit Lokalkolorit und Galgenhumor belebten die Aufführung der Komödie von Bernd Gumbold. Im turbulenten Schlussakt löst sich alles in Wohlgefallen auf. Denn die Italienerinnen geben sich zu erkennen: Es sind Gerda und ihre Freundin Renate (Brigitte De Pizzol), die den Machos mal gehörig eins auswischen wollten.

Regie führte bei diesem Theaterklassiker Sabine Engel, die ein glückliches Händchen für die Besetzung der Akteure bewiesen hat. Für Bühnenbau und Technik sorgte Michael Schröder mit seinem Team; für die Dekoration war Brigitte Baltes verantwortlich. Für die Maske waren Brigitte De Pizzol, Luisa Detemple und Annika Schröder zuständig, für die Frisuren Michael Reichert. Souffliert haben Caroline Zetzsche und Martin Büdenbender.

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