Illinger Landfrau Wie viel kommt rein? „Das moscht de siehn!“

Hirzweiler · Leute, die Freude am Kochen haben, die gab es schon immer. Zurzeit, wo die Menschen mehr zu Hause bleiben müssen, kommt dem gemeinsamen Essen eine ganz neue Bedeutung zu. Da wird Neues ausprobiert aber auch alte Familienrezepte kommen zu ganz neuen Ehren. Wo kommen diese alten Rezepte her, wie werden sie aufbewahrt und weitergegeben? Heute: Anja Groß, Vorsitzende der Landfrauen im Landkreis Neunkirchen.

 Landfrau Anja Groß mit ihrem Rezepte-Ordner.

Landfrau Anja Groß mit ihrem Rezepte-Ordner.

Foto: Anja Kernig

Wenn Landfrauen kochen, kommen große irdene Schüsseln mit dampfend Gehaltvollem auf den rustikalen Tisch. Eher schwere Kost, nahrhaft, traditionell halt. So, wie man früher auf dem Land kochte, viel und deftig – so jedenfalls stellt man es sich als Städter vor. Alles falsch, lacht Anja Groß. Sie hat sogar Beweise: eine umfangreiche Sammlung an Rezepten. Schwer ist nur der Ordner, dessen Inhalt sich vor allem aus dem Begleitmaterial von Vorträgen speist, wie sie jeder Ortsverein regelmäßig veranstaltet. Dabei steht immer ein Thema im Mittelpunkt, „Tolle Knolle“ etwa oder „Wintergemüse“ wären jetzt jahreszeitlich passend. Beim Durchblättern findet sich zum Beispiel im Herbst- Winterprogramm 2004/05 ein „Festmenü mit Rindfleisch“, 2006/07 dann „Auf alle Fälle Obst“. An diesen Vorträgen teilzunehmen lohnt sich unbedingt, ist die Erfahrung von Anja Groß. „Man nimmt immer etwas Neues mit“, und muss dafür noch nicht mal weit fahren. Schließlich kommen die Fachleute direkt in den Ort. Und lecker ist es nebenbei auch noch: „Die Referentinnen bereiten in der Regel etwas vor.“ Meist kann man dann drei, vier Sachen verkosten.