Kreissynode: Fonds mit zwei Millionen Euro erhalten

Illingen · Die Synode des evangelischen Kirchenkreises Saar-Ost hat auf ihrer jüngsten Tagung Stellung zu den geplanten Sparmaßnahmen der rheinischen Landeskirche bezogen. Sie solle den Arbeitslosenfonds mit mindestens zwei Millionen Euro pro Jahr erhalten, forderte die Kreissynode.

. "Man kann nur ernst genommen intervenieren, wenn man selbst was macht", sagte der Synodale Jürgen Bender (Quierschied) in Bezug auf den Arbeitslosenfonds der evangelischen Kirche im Rheinland. Die Synode des evangelischen Kirchenkreises Saar-Ost beschäftigte sich auf ihrer Tagung am Wochenende in Illingen mit den geplanten Sparmaßnahmen auf Ebene der evangelischen Kirche im Rheinland. Die Kirchenleitung hat der Landesynode in Rahmen der Sparmaßnahmen vorgeschlagen, den Arbeitslosenfonds von 2,1 Millionen auf 500 000 Euro abzuschmelzen, so heißt es in der Pressemitteilung der Synode.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Saarland nehme keineswegs ab, konstatierte Bender. Deshalb forderten die Kirchen von der Politik, mehr für diese Zielgruppe zu tun. Eine gleichzeitige Kürzung der eigenen Mittel wäre nur schwer zu vermitteln, so Bender. Derzeit erhalten diakonische Träger im Saarland jährlich rund 240 000 Euro aus dem Arbeitslosenfonds. Die Kreissynode forderte die Landeskirche auf, den Fonds mit mindestens zwei Millionen Euro pro Jahr zu erhalten. Dadurch werde soziale Stabilisierung und Teilhabe für viele Menschen ermöglicht, heißt es in der Begründung.

Außerdem unterstützten die 69 Delegierten aus den 16 Gemeinden des Kirchenkreises die Forderung der Evangelischen Jugend, Sparmaßnahmen im Jugendbereich erst nach Erarbeitung einer Konzeption der Arbeit vorzulegen.

In seinem Bericht an die Synode ging Superintendent Gerhard Koepke auf die Situation der Flüchtlinge ein, die derzeit im Saarland ankommen, etwa aus Syrien oder Eritrea. Er ermunterte die Gemeinden, auf die Flüchtlinge zuzugehen, die derzeit auf die Kommunen verteilt werden. "Erste Ehrenamtliche sind bereits aktiv und leisten einen unersetzlichen Beitrag, schutzsuchende Familien und Einzelpersonen willkommen zu heißen", sagte der Superintendent. Unterstützung für die Ehrenamtlichen in den Gemeinden kommt vom Diakonischen Werk an der Saar . Es hat mit finanzieller Unterstützung der rheinischen Landeskirche eine Arbeitsstelle dazu eingerichtet. Die Synode beschloss, an drei Sonntagen im nächsten Jahr in allen Gemeinden Kollekten für die Flüchtlingsarbeit zu sammeln.

"Kirche, den Gemeinden weht derzeit mancher Wind entgegen" sagte Koepke und nannte als Beispiel die Austritte durch die Umstellung bei der Erhebung der Kirchensteuern auf die Kapitalerträge. Der Theologe forderte die Gemeinden auf, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen und sich immer wieder an zentrale Aufgabe erinnern zu lassen: "Es ist unsere Aufgabe, das Evangelium weiter zu sagen, die gute Botschaft Gottes."

Die Synode beschloss den Wirtschaftsplan des Kirchenkreises für das Jahr 2015 sowie die Umlage an den Kirchenkreisverbund, in dem die gemeinsamen Einrichtungen zusammengeschlossen sind. Im nächsten Jahr stehen den Gemeinden des Kirchenkreises rund 109 Euro pro Gemeindeglied für ihre Arbeit zur Verfügung.

Der evangelische Kirchenkreis Saar-Ost reicht von St. Wendel über Ottweiler und Neunkirchen bis nach Dudweiler in die Landeshauptstadt hinein. Er zählt 16 Kirchengemeinden mit rund 57 000 Protestanten.

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