"Kerweleut" tanzten mit dem Hammel
Illingen. Der Stobbeclub pflegt alte Traditionen. Dazu gehört auch die Hammelkerb, bei der ein Hammelpaar gekürt wird. Die Zeichen standen eindeutig auf "schlecht Wetter", als am Sonntag der Umzug durch Illingen vor dem Café Schirra starten sollte. Die Musiker des Blasorchesters hatten Bedenken, ob sie das feuchte Nass ihren Instrumenten zumuten konnten
Illingen. Der Stobbeclub pflegt alte Traditionen. Dazu gehört auch die Hammelkerb, bei der ein Hammelpaar gekürt wird. Die Zeichen standen eindeutig auf "schlecht Wetter", als am Sonntag der Umzug durch Illingen vor dem Café Schirra starten sollte. Die Musiker des Blasorchesters hatten Bedenken, ob sie das feuchte Nass ihren Instrumenten zumuten konnten. Völlig ungewiss war natürlich auch, wie sich der Merziger Hammel verhalten würde.Und dann kam zwar nicht die Sonne, aber jede Menge Publikum, das den Zug durch Illingen begleiten wollte. Um 15 Uhr setzte sich der Zug mit einem illustren Publikum - alle geschmückt mit Sträußchen -, und einem "trainierten" Hammel in Bewegung. Hammelführer Peter Kessler hatte im Vergleich zum Vorjahr mit dem Vierbeiner ein leichtes Spiel. "Der marschierte schnurstracks Richtung Börrchen. Und wenn er nicht mehr wollte, hat unser Präsident ihn wieder auf den rechten Weg gebracht", scherzte Kessler.Zwischenstation machten die munteren Gesellen mit dem Hammel in der Brunnenstraße. Dort spendierte eine Anwohnerin Schnäpse. Beim Treffpunkt am Börrchen wurde dann unter reger Beteiligung der Bevölkerung der Hammel ausgetanzt. Doch zuvor sagten und sangen ein Burgfräulein und ihr Junker "ungeschminkt und sehr deutlich, wo's alsemol hinkt". "Von der Bankenpleite über das Wahldesaster in Hessen bis hin zum Lokalkolorit (Wurstmarkt, Illuminale, Neues Jugendzentrum, Containerentsorgungsmentalität) brachten die beiden alles toll auf den Punkt. Mir hat das außerordentlich gut gefallen", sagte Anton Schlicker.Der Präsident des Stobbeclubs, Peter Scheidt, läutete im Anschluss den Hammelpaar-Reigen ein und das Blasorchester spielte, bis der Wecker schellte. Nicole und Günther Friedrich hatten beim Klingelton das Sträußchen in der Hand. Das vorherige Hammelpaar, Rosi und Manfred Butz, übergab die Standarte. Ortsvorsteher Wolfgang Scholl würdigte die Veranstaltung und das Engagement der Mitglieder des Stobbeclubs.