Kargheit bietet Platz für Neues

Illingen · Zahlreiche Fotografen hatten beim Wettbewerb des Projektes LIK Nord mitgemacht und die Haldenlandschaften in Szene gesetzt. Die Gewinner wurden nun in Illingen geehrt. Der erste Preis ging an Patrick Alt aus Altenwald.

 Dies ist das Foto von Patrick Alt, aufgenommen auf der Halde Göttelborn. Im Hintergrund ist das Kraftwerk Weiher erkennbar. Foto: Alt

Dies ist das Foto von Patrick Alt, aufgenommen auf der Halde Göttelborn. Im Hintergrund ist das Kraftwerk Weiher erkennbar. Foto: Alt

Foto: Alt
 Die LIK-Preisträger Gerd Wehlack, Bernd Trockur, Patrick Alt und Jens Krämer (v.l.) wurden vom geschäftsführenden Vorstand Armin König (2.v.l.) für die besten Einsendungen beim LIK-Nord-Fotowettbewerb ausgezeichnet. Foto: Anika Meyer

Die LIK-Preisträger Gerd Wehlack, Bernd Trockur, Patrick Alt und Jens Krämer (v.l.) wurden vom geschäftsführenden Vorstand Armin König (2.v.l.) für die besten Einsendungen beim LIK-Nord-Fotowettbewerb ausgezeichnet. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Im Allgemeinen sehen sie so aus wie auf Patrick Alts Foto, die Landschaften des Naturschutzgroßprojektes "Landschaft der Industriekultur (LIK) Nord": karg. Doch gerade diese Kargheit mache sie zu etwas Besonderem, so Armin König , geschäftsführender Verbandsvorsteher der LIK Nord und Illingens Bürgermeister. Großes Potenzial stecke in ihnen: "Eine alte Halde ist keine Schrottimmobilie, sondern ein Ort, an dem sich etwas ganz Tolles entwickeln kann." Doch das werde in der Öffentlichkeit noch kaum erkannt. Um auf die Ästhetik des Nebeneinanders von Natur und Industrie und die Entwicklungsmöglichkeiten hinzuweisen, hatte der Verband einen Fotowettbewerb ausgerufen. Die Gewinner wurden nun im Illinger Rathaus geehrt. König überreichte die Preise, Gratulationen gab es auch von Geschäftsführer Uli Heintz und Assistentin Anke Ben Ali.

An Patrick Alt (36) aus Altenwald ging dann auch der erste Preis. Schlacken zeigt sein auf der Halde Göttelborn aufgenommenes Foto. Wasser bahnt sich den Weg durch dieselben und spiegelt die im Hintergrund aufsteigenden Qualmmassen des Kraftwerks Weiher. Das Motiv ergab sich spontan: "Ich wollte schon lange einmal dorthin gucken gehen, und als ich dann dort war, hat mir die Lichtstimmung sehr gut gefallen."

Anders bei Bernd Trockur, der mit seinem Foto vom Schlammweiher Hahnwies bei Merchweiler den zweiten Platz gemacht hat. Er ist Biologe und studiert den Weiher intensiv: "Er ist eines der wichtigsten Gewässer für meine privaten Forschungen." Trockur betont, die nährstoffarmen Gewässer und Halden böten in unserer sonst so überdüngten Natur zahlreichen seltenen Tierarten Lebensraum. Sein Foto zeigt Schilfstrukturen und zauberhafte Licht- und Nebelspiele am frühen Morgen.

Der dritte Platz ging in Abwesenheit an Conny Köhler-Pirrong und ihren Schlackenberg in Wiebelskirchen. Die Natur sprießt und gedeiht dort rund um ein Gewässer . Im Hintergrund erinnert ein Elektromast an die Industriekultur. Weil der Jury die Auswahl so schwer gefallen war, gab es noch zwei zusätzliche Preise: Der Sonderpreis der LIK ging an Gerd Wehlack, der einen Reiher im Warmwasserdunst der Wassergärten in Landsweiler-Reden abgelichtet hat. "Er ist immer weiter weggehüpft, doch dann ist er genau dort stehen geblieben, wo ich ihn haben wollte." Zwar liegen die Gärten nicht im, aber immerhin am Rand des LIK-Gebietes, und man wollte das so gelungene Foto würdigen. Der Sonderpreis des Verbandsvorstehers ging an Sirke Veith und ihre Hochland-Rinder-Dame mit Kälbchen. Für sie nahm Jens Krämer, "Agent der Models" beziehungsweise Landwirt, den Preis entgegen. Wie seine Schiffweiler Weide sollen einst noch weitere Flächen im LIK-Gebiet aussehen, denn das Projekt "Vogelzug und wilde Weiden" sieht halbwilde Pferde und Rinder vor.

Alle am Wettbewerb Beteiligten hoffen nun auf Sponsoren für eine Ausstellung, damit noch viele weitere der beeindruckenden Einsendungen gezeigt werden können.

Der gebürtige Saarbrücker Hobby-Fotograf Patrick Alt stellt einige seiner Fotos ab Dienstag, 2. Februar (bis 29. Februar) im Salzbrunnen-Carrée in Sulzbach aus. Bei den Fotos, die er dort zeigen wird, handelt es sich größtenteils um Landschafts- und Straßen-Fotografie. Mit dabei sind eine Serie aus Island mit Polarlichtern, Feuer und Eis sowie regionale Motive aus dem Saarland - Grubengelände, Wälder, vergessene und bekannte Orte.

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