Die Kräuter sind geweiht Kapellenfest in Illingen lockt viele Besucher

Illingen · Pastor Dietmar Bell spricht bei der Kräuterweihe den Segensspruch nach einem alten Brauch.

 Mit der Kräuterweihe wurde ein volkstümlicher Brauch der römisch-katholischen Kirche am Kapellenfest in Illingen wieder belebt.

Mit der Kräuterweihe wurde ein volkstümlicher Brauch der römisch-katholischen Kirche am Kapellenfest in Illingen wieder belebt.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Der Wettergott hatte am Dienstag nicht immer Erbarmen mit den Organisatoren des Kapellenfestes. Während der Festgottesdienst im Freigelände am Morgen den Besuchern sommerliche Temperaturen bescherte, gab es anschließend immer wieder heftige Regenschauer. Doch kein Problem: Die Kapellenmannschaft und die freiwilligen Aufbauhelfer hatten im Vorfeld durch den Aufbau von Zelten wunderbare Ausweichplätze geschaffen, so dass die Besucher nicht postwendend den Festplatz verlassen mussten. Der feierliche Festgottesdienst im Freien wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Viele Besucher brachten ihre selbst gepflückten Kräutersträuße mit, die von Pastor Dietmar Bell am Ende der Heiligen Messe gesegnet wurden.

Der volkstümliche Brauch der römisch-katholischen Kirche hat seinen Ursprung im fünften Jahrhundert. Bei der Kräuterweihe werden die zu einem Strauß gebundenen oder in einen Korb arrangierten Heilkräuter geweiht. Anschließend werden sie getrocknet und aufbewahrt. Dies soll vor Krankheiten bewahren und Segen bringen.

Bevorzugt hatten die Besucher Wildkräuter wie Johanniskraut, Schafgarbe, Thymian und Rainfarn dabei, die bei der feucht-warmen Witterung in den vergangenen Wochen sehr gut gewachsen sind. In die Sträuße eingebunden waren aber auch Kamille, Pfefferminz und Ringelblumen und sogar Küchenkräuter wie Liebstöckel, Petersilie und Schnittlauch. Pastor Dietmar Bell sprach den Segensspruch, verbunden mit der Bitte „Schenke uns Leben in Fülle und dein Heil.“ Der Pastor lobte den unermüdlichen Einsatz der Kapellenmannschaft, die nicht nur das Kapellenfest vorbereite und durchführe sondern auch das Jahr über immer wieder rund um die Bergkapelle tätig wäre. Weiter dankte er den zahlreichen Spendern, die so manche Sanierungsmaßnahme ermöglichten und somit ebenfalls dazu beigetragen hätten, dass dieses Kleinod erhalten werden könne.

Es gab während des Festes, das zum 42. Mal durchgeführt wurde, viel Gelegenheit für die Besucher, sich auszutauschen. An musikalischer Unterhaltung fehlte es auch nicht: Das Blasorchester Illingen gestaltete den Festgottesdienst und das Frühschoppenkonzert.

Am Nachmittag spielten Sascha Pfortner und Arne Thewes. Die Kinder kamen auf dem Spielplatz, den die Kapellenmannschaft angelegt hat, auf ihre Kosten. Die Kolpingjugend, die eine Hüpfburg zur Verfügung stellte und Spiele anbot, lockte ebenfalls den Nachwuchs an.

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