Evangelische Kirche Uchtelfangen Ein Maibaum als Hoffnungszeichen

Uchtelfangen · Trotz oder gerade wegen Corona hat man in Uchtelfangen an der alten Tradition festgehalten.

 Rolf Laubach, Ulrich Michels, Jörg Hoffmann, Harry Seibüchler und Esther König sowie Pfarrer Reinhold Wawra setzten den Maibaum auf dem neuen Kirchplatz in Uchtelfangen.

Rolf Laubach, Ulrich Michels, Jörg Hoffmann, Harry Seibüchler und Esther König sowie Pfarrer Reinhold Wawra setzten den Maibaum auf dem neuen Kirchplatz in Uchtelfangen.

Foto: Engel

Jetzt steht sie, die Birke vor der evangelischen Kirche in Uchtelfangen, etwas windschief, aber trotzdem. Einen Tag vor dem Maifeiertag hat das Team um Pfarrer Reinhold Wawra das umgesetzt, was man sich vorgenommen hatte: Das erstmalige Errichten eines Maibaumes in der Kirchengemeinde trotz, oder vielleicht wegen der Corona-Pandemie.

„Wir wollen ein Zeichen der Hoffnung, aber auch des Aufbruchs setzen“, sagte Wawra. Zugleich wollten der Geistliche Wawra und Baukirchmeister Rolf Laubach mit Harry Seibüchler sowie die Presbyteriumsmitglieder Jörg Hoffmann, Esther König und Ulrich Michels mit dem Aufstellen des Baumes den neu gestalteten Platz vor der kleinen, barocken Kirche im Illinger Gemeindeteil Uchtelfangen eine kleine Einweihung vorweg nehmen. Die eigentliche feierliche Einweihung des Vorplatzes soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, „wenn wir irgendwann die Seuche überstanden haben werden“, hofft Laubach.

Die kleine Birke, die nun zum Maibaum befördert worden ist, wuchs zuvor im Garten des Pfarrhauses und musste dort wegen baulicher Gründe weichen.

„Dass der Maibaum etwas mit dem Erwachen der Natur zu tun hat, ist nahe liegend“, so Wawra. „Maien“ nannte man früher die im Safttrieb stehende Zweige oder Bäumchen. Der Begriff „Maien“ ist abgeleitet vom Monat Mai. Junge Birken sind die ersten Bäume, die aus dem Winterschlaf erwachen. Auch Martin Luther, so Pfarrer Wawra, übersetzte in Psalm 118: „Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet, schmücket das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars“. Die Birke nun, gelte als Symbol für Kraft und Anmut, Lebenswillen und Trost, Licht und Heiterkeit. „Eine ordentliche Portion Kraft und Lebensmut brauchen wir alle in der heutigen Zeit der Pandemie“, ergänzte Wawra.

Tatsächlich ist der Brauch mit dem Maibaum noch älter als Kirchenreformator Luther. Der älteste schriftliche Hinweis geht auf den Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach 1222 zurück.

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