In der Illipse ging's direkt auf den Mond

Illingen · „Wahnsinnig zufrieden“ waren die Regisseurinnen Franziska Herrmann und Caroline Zetzsche mit ihrer Truppe: Die Jugendgruppe des Theatervereins Illingen überzeugte auf der Illipsen-Bühne mit „Peterchens Mondfahrt“.

 Illinger Theaterjugend gab „Peterchens Mondfahrt“ in der Illipse. Foto: Andreas Engel

Illinger Theaterjugend gab „Peterchens Mondfahrt“ in der Illipse. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Wenn tagsüber am Himmel Wolken stehen oder nachts Sterne glänzen, dann ist das nicht so selbstverständlich, wie es aussieht. Es bedeutet harte Arbeit für den Sandmann (Jens Lenhoff), der die Wolkenschafe auf die Weide bringen, die Sterne beaufsichtigen und außerdem noch den Menschen Schlafsand in die Augen streuen muss. Und für die Sterne, die sich den lieben langen Tag blitzblank polieren.

Das jedenfalls und noch viel mehr Poetisches über das Universum und die Natur lernten Peterchen (Johannes Marx) und Anneliese (Lara Threm) am Samstagabend in der Illipse, in dem Stück "Peterchens Mondfahrt", das die Jugendgruppe des Theatervereins Illingen (mit einigen Erwachsenen) dort vor vollem Saal aufführte.

Mit Herrn Sumsemann

Peterchen und Anneliese begleiten den Maikäfer Herrn Sumsemann (Fabian Schwarz) auf einer Reise zum Mond: Er will sich sein verlorenes, sechstes Beinchen zurückholen, das dort in einer Birke hängt. Gelingen kann das nur mit zwei Kindern, die noch nie einem Tier etwas zuleide getan haben. Und mit Peterchen und Anneliese hat er solche gefunden. Noch nicht einmal eine Spinne haben sie je getötet: "So etwas tut man nicht." Immer mit dabei ist der Hamster Doktor RolloRolli (Fiorina Seger).

Dass die vier am Himmel einfach so hereinplatzen, ist dem Sandmann zunächst gar nicht recht und der vornehme Herr Sumsemann gibt sich auch noch pikiert, als man ihn dort für "eine dicke Hummel" hält. Doch die Wogen glätten sich und die Reisenden können bald auf die Unterstützung des Sandmanns zählen. Außerdem freunden sie sich mit weiteren Naturgewalten an, die sich einen Gang durch die Zuschauerreihen nicht nehmen ließen: Die Donnerfrau schritt trommelnd voran, es folgten unter anderen die Windliese auf einem flotten Roller und die Regenfrieda, die das Publikum mit einer Sprühflasche benetzte.

Dieses verfolgte das gesamte Geschehen übrigens als Geschichte, die "Oma" (Celine Senzig) ihren Enkeln Paula (Mara Edler) und Anton (Lisa Hellbrück) vorlas. Und wie das so ist, hatten die Enkel die ein oder andere Anmerkung. So verstand Anton nicht, warum Peterchen seinen Hampelmann mit zum Mond nehmen sollte. "Oma, das ist doch nicht dein Ernst. Ich würde etwas anderes mitnehmen." - "Was denn?" - "Mein Lichtschwert."

Das ist - klar - nicht Teil der 1912 uraufgeführten Originalversion von "Peterchens Mondfahrt" von Gerdt von Bassewitz. Der Theaterverein zeigte das Stück als modernisierte Fassung von Sabrina Braun und an dieser hatten die 24 Darsteller ebenso viel Spaß wie das Publikum: "So motiviert wie diesmal haben wir die Kinder noch selten erlebt", sagte Franziska Herrmann, die zusammen mit Caroline Zetzsche Regie führte. Man sei mit der Truppe "wahnsinnig zufrieden".

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