Im Sommer wird drei Tage gefeiert

Illingen · Eigentlich gibt es Gennweiler gar nicht. Denn dieser Teil von Illingen ist kein offizieller Ortsteil wie Uchtelfangen oder Wustweiler. Dennoch ist Gennweiler sehr lebendig und feiert in diesem Jahr den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. Ein schönes Fest soll das im Sommer werden.

 Alois Bäumchen, Wolfgang Scholl, Alfons Schäfer und Toni Schröder (von links) gehören zum Organisationskomitee der 750-Jahr-Feier in Gennweiler. Foto: Andreas Engel

Alois Bäumchen, Wolfgang Scholl, Alfons Schäfer und Toni Schröder (von links) gehören zum Organisationskomitee der 750-Jahr-Feier in Gennweiler. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Vier Herren erwarten das SZ-Team bei strahlendem Sonnenschein am "Börrchen" in Gennweiler . Der Illinger Ortsvorsteher Wolfgang Scholl als Haupt-Koordinator des Jubiläums, Toni Schröder in seiner Eigenschaft als historisches Gewissen Illingens, dazu Alois Bäumchen und Alfons Schäfer, die Stobbe-Club und Börrchen-Kicker sind als Gennweiler typische Gruppierungen vertreten.

Wie sind eigentlich die Grenzen von Gennweiler gezogen? Da streiten die Gelehrten, weiß Toni Schröder. Sicher ist nur, dass die Schulstraße Gennweiler von Illingen trennt, dass der Bereich Börrchen (mit den beiden Brunnen), die Boll, der Fahren und das Rötchen dazugehören. Und einen eigenen Bahnhof, besser Haltepunkt, hat Gennweiler auch. Der liegt zwar nur wenige hundert Meter vom Illinger "Hauptbahnhof" weg, wurde wohl aber gebaut, um Schüler möglichst nah ans Schulzentrum am "Schwarzen Weg" zu bringen. Zwar steigt kaum ein Schüler in Gennweiler ein oder aus (die Busse zu den Schulen fahren Illingen an), trotzdem sind die Gennweiler Leute stolz auf ihren eigenen "Bahnhof".

1802 soll es in Gennweiler rund 30 Haushalte gegeben haben. Überschaubar also. Wie Toni Schröder weiß, erfolgte gegen 1830 die Fusion Gennweilers mit Illingen. Bis in die 60er-/70er-Jahre erhielt sich das Dorf eine funktionierende Infrastruktur mit Bäckerei, Läden und Gasthäusern. Geblieben ist nur das Lebensmittelgeschäft am Börrchen - auch sonntags geöffnet - und das traditionsreiche Gasthaus Kersche neben der Anlage des Reitvereins Illtal. Hier findet im Herbst auch das beliebte Laxem-Kochen des Stobbe-Clubs statt. "Hier lässt sich's gut leben", meint Wolfgang Scholl. Man wohnt ruhig, ist aber rasch auf den großen Verkehrs-Achsen und dank Bahnhof "in zwei Stunden in Paris", wie es der Illinger Bürgermeister Armin König gerne ausdrückt.

Vier Arbeitskreise bereiten das Programm zum 750. Jubiläum (siehe Info) vor: das sind die Organisatoren der historischen Ausstellung, die des Dorffestes, des Festumzuges und die Menschen, die sich um die ausländischen Gäste kümmern. Denn neben Delegationen aus Illingen (Baden-Württemberg), Kerpen (Köln) und Kerpen (Eifel) werden auch Freunde aus den Partner-Städten Tuchow (Polen), Bük (Ungarn) und Civray (Frankreich) erwartet. Auch die benachbarten Gemeinden sind eingeladen, Merchweiler und Göttelborn haben sich schon angesagt. Unter der Ägide der Leiterin des Rosenmontagsumzuges, Gaby Steuer, soll sich am Fest-Samstag im Juni ein stattlicher Umzug (man rechnet mit rund 40 Gruppen) mit Menschen und Pferden auf den Weg durch Gennweiler machen. "Das Rathaus-Team unterstützt uns", weiß Wolfgang Scholl "Rest-Illingen" auf der Seite von Gennweiler . < Bericht folgt.

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Auf einen BlickVon Freitag, 10. Juni, bis Sonntag, 12. Juni, wird in Gennweiler das Jubiläum gefeiert. Es wird ein Festzelt geben, einen großen Umzug am Samstag und allerlei andere kurzweilige Aktivitäten. Bereits am Montag, 30. Mai, 18 Uhr, wird in der Sparkassen-Filiale in der Illinger Hauptstraße eine Ausstellung mit historischen Fotos und Erinnerungsstücken eröffnet. slWer noch geschichtlich interessantes Material hat, möge sich mit Toni Schröder, Telefon (0 68 25) 31 14, vom historischen Arbeitskreis in Verbindung setzten.

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