Engagierte Stadt Illingen Engagierte Bürger sammeln Müll ein

Uchtelfangen · Das ist schier unglaublich: Aktivisten haben innerhalb weniger Tage 45 000 Zigarettenkippen allein in Illingen aufgesammelt.

 Innerhalb weniger Tage sammelten Anke Thomé, Manuela Darsch, Arno Meyer, Inge Fuhr und Albrecht Jochum von der Kampagne „Engagierte Stadt Illingen“ rund  45 000 Zigarettenkippen im Ortsgebiet.

Innerhalb weniger Tage sammelten Anke Thomé, Manuela Darsch, Arno Meyer, Inge Fuhr und Albrecht Jochum von der Kampagne „Engagierte Stadt Illingen“ rund  45 000 Zigarettenkippen im Ortsgebiet.

Foto: Engel

Zigarettenkippen in der Umgebung sind ein Zeichen Rücksichtlosigkeit, Ignoranz und außerdem ist diese Form von kontaminiertem Abfall, der Rest einer Zigarette, auch noch extrem gesundheitsschädlich. Eine einzige auf dem Gehweg liegende Kippe nimmt der Passant kaum wahr, aber einen richtigen Haufen vergifteten Zigarettenabfalls dann schon. Um das nun zu verdeutlichen und um Bewußtsein für die Umweltprobleme zu stärken, hat eine Gruppe Aktivisten in der Kampagne „Engagierte Stadt Illingen“ innerhalb weniger Tage 45 000 Zigarettenkippen allein in Illingen aufgesammelt. Ein richtig großer Haufen Dreck, verstaut in einem schlanken Quader. „Erschrocken waren wir“, berichtete Arno Meyer, „wie viele Kippen wir auf Kinderspielplätzen gefunden haben“. Laut Angaben der Vergiftungszentrale werden etwa 9000 Kinder im Bundesgebiet mit Nikotinvergiftungen eingeliefert, erläuterte Meyer.

Zum Saisonabschluss im Uchtelfanger Freibad präsentierten die Teilnehmer um Inge Fuhr vom Arbeiter Samariter Bund ASB Illingen und die Projektkoordiatorin Anke Thomé ihr Sammelergebnis. Und siehe da, sie übertrafen ihr Ziel von 35 000 Kippen deutlich. „Das Problem ist virulent“, so Inge Fuhr. „wir wollen nur Bewusstsein erzeugen, aber niemanden vom Rauchen abbringen“, verdeutlichte sie. Die Sammelaktion hatten die Umweltaktivisten am vorletzten Tag der Saison im Freibad Uchtelfangen weiter geführt, suchten das Gespräch mit den Badegästen. Sie stießen nicht nur auf große Resonanz, sondern auch auf großes Verständnis. Hierbei wurde allerdings auch festgestellt, dass es im Freibad zu wenige Aschenbecher gibt. Aus diesem Grund verteilten die Mitmacher von „Engagierte Stadt Illingen“ kleine Taschenaschenbecher, in die jeder Raucher seine Kippe entsorgen kann. Dass sauberes Wasser und saubere Umwelt keine Selbstverständlichkeit sind, werde oft vergessen, erklärte Anke Thomé. Deshalb hat die „Engagierte Stadt Illingen“ nun auch das erste „CleanUpNetwork“ im Saarland initiiert, um engagierte Bürger besser zu vernetzen. Unter dem Motto „Illingen engagiert gegen Müll“ können sich Bürger, die etwas tun wollen, treffen, und in Illingen und Umgebung gemeinsam Müll zu sammeln.

Jeder könne mitmachen beim „CleanUpNetwork Illingen engagiert gegen Müll“, so Thomé. Plakate wurden in der Gemeinde aufgehängt, diese sind mit einem QR Code versehen und nach dem Abscannen gelangen die Interessierten Bürger automatisch zu umfangreichem Informationsmaterial. Die „Engagierte Stadt Illingen“ wolle darüber hinaus aufklären und Ideen entwickeln, dabei gehe es auch um Ökologie und Mobilität, so Thomé weiter. So gebe es mittlerweile regelmäßige Abstimmungen mit den Schulen. Anfang August fand der „ProWin Kinder- & Umwelttag“ an der Grundschule Uchtelfangen statt (die SZ berichtete). Thomé erinnerte in diesem Zusammenhang an den „World Cleanup Day“ am 21. September. An diesem weltweiten Aktionstag werde sich Illingen als erste Gemeinde aus dem Saarland beteiligen.

Die Kampagne „Engagierte Stadt“ geht zurück auf eine Initiative des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend sowie zahlreicher bundesweit operierender Stiftungen. In diesem Rahmen hat der Illinger Ausleger regelmäßig tagende Kommunikationsforen eingerichtet, wie zum Beispiel Arbeitskreise mit verschiedenen Themen und Integrationszirkel, die an der Lösung sozialer Herausforderungen arbeiten und diese in der Praxis umsetzen. In Illingen agiert der ASB  als Koordinierungsstelle für soziales Engagement mit vielen vernetzten Partnern in der Gemeinde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort