Handball-Oberliga: Saison annulliert Die HF Illtal haben endlich Sicherheit

Eppelborn · Die Saison in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) wird annulliert. Bei den HF Illtal begrüßt man diese Entscheidung. „So haben wir zumindest Planungssicherheit“, sagt Präsident Markus Dörr. Um den Aufstieg wollen sich die HFI nicht bewerben.

  Zwei Saisonspiele haben die HF Illtal in dieser Saison bestritten. Ein weiteres kommt nicht hinzu. Denn die Spielzeit wurde annulliert und an einer Aufstiegsrunde zur 3. Liga werden die Zebras nicht teilnehmen. Für Philipp Kockler (li.) ist die Saison aber noch nicht zu Ende. Er wechselt von den HFI zum SV 64 Zweibrücken in die 3. Liga. Und dort soll weitergespielt werden. Auf diesem Bild versucht Kockler seinen künftigen Zweibrücker Mitspieler Marc-Robin Eisel am Torabschluss zu hindern. Neben Kockler müssen die Zebras nächste Saison auch auf Pascal Meisberger und Jonas Guther verzichten.

Zwei Saisonspiele haben die HF Illtal in dieser Saison bestritten. Ein weiteres kommt nicht hinzu. Denn die Spielzeit wurde annulliert und an einer Aufstiegsrunde zur 3. Liga werden die Zebras nicht teilnehmen. Für Philipp Kockler (li.) ist die Saison aber noch nicht zu Ende. Er wechselt von den HFI zum SV 64 Zweibrücken in die 3. Liga. Und dort soll weitergespielt werden. Auf diesem Bild versucht Kockler seinen künftigen Zweibrücker Mitspieler Marc-Robin Eisel am Torabschluss zu hindern. Neben Kockler müssen die Zebras nächste Saison auch auf Pascal Meisberger und Jonas Guther verzichten.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die ersten Gerüchte sickerten am Donnerstagmorgen durch, die offizielle Bestätigung folgte am Nachmittag per Mail: Das Präsidium der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) hat entschieden, die aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit 2020/21 vorzeitig für beendet zu erklären (wir berichteten).

Bei den HF Illtal hatte man mit so etwas schon gerechnet: „Das hat uns jetzt nicht sonderlich überrascht. Es war ja zu befürchten, dass es so kommt“, sagt deren Präsident Markus Dörr. Mit dem Beschluss der Verbands-Oberen kann der Vereinsboss aber leben: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es ist auch tatsächlich die richtige Entscheidung, so haben wir wenigstens Planungssicherheit.“

Dies betrifft sowohl den wirtschaftlichen, wie auch den sportlichen Bereich: „Es wäre schwer gewesen, die Motivation bei den Spielern hochzuhalten, wenn sie kein Ziel in Form eines Termins für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gehabt hätten“, urteilt Dörr. Im wirtschaftlichen Bereich hat es sich nun ausgezahlt, dass Illtal bereits vor der Saison vorsichtig kalkulierte. „Wir hatten nur wenige Zuschauer- und Verkaufseinnahmen eingeplant. Deshalb müssen wir uns wirtschaftlich keine Sorgen machen“, sagt der Präsident.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten steckte bei den Handballern die nun abgebrochene Runde noch in den „Kinderschuhen.“ Illtal hatte gerade erst zwei Begegnungen absolviert – und beide gewonnen. Am 3. Oktober gab es zum Saisonauftakt einen 25:16-Derbysieg vor 150 Zuschauern (mehr waren damals coronabedingt nicht erlaubt) gegen die HSG Völklingen. Eine Woche danach gewannen die „Zebras“, wie der Verein auch genannt wird, beim TuS Kaiserslautern-Dansenberg II mit 33:26.

Das Präsidium der Handball-Oberliga RPS beschloss auch, dass sich Vereine, die dies möchten, sich nun für eine Aufstiegsrunde bewerben können (wie die konkret aussehen soll, steht noch nicht fest). Die HF Illtal wollen dies nicht tun. Das hat vor allem sportliche Gründe. „Unser ursprüngliches Ziel war es zwar eigentlich, in die Aufstiegsrunde zu kommen. Aber jetzt haben wir zu viele Abgänge im Kader. So würde das keinen Sinn machen“, sagt Dörr.

Der Präsident ergänzt: „Ob es richtig ist, nach dem Saisonabbruch eine Aufstiegsrunde zu machen, darüber lässt sich sicher auch generell diskutieren. Ich weiß nicht, ob es in einer Saison, die eigentlich nicht gespielt wird, Aufsteiger geben sollte.“

Zu den Abgängen bei seinem Team kommen neben Philipp Kockler, der sich mit sofortiger Wirkung dem Drittligisten SV 64 Zweibrücken angeschlossen hat (wir berichteten), noch zwei weitere Spieler: Kapitän Pascal Meisberger hat sich entschlossen, seine Karriere nach dieser Spielzeit zu beenden. Jonas Guther wird aus beruflichen Gründen kürzer treten. Abgänge, die nicht leicht zu ersetzen sind.

Den drei Spielern, die nicht mehr zur Verfügung stehen, stehen allerdings auch schon drei Neuzugänge gegenüber. Von Saarlandligist HSG Nordsaar kommt Joshua Wolf zu den Zebras. Er soll als Kreisläufer in die Rolle hineinwachsen, die bislang Meisberger auf dieser Position einnahm. Aus der eigenen zweiten Mannschaft werden Rückraumspieler Enrico Sperker und Torwart Kevin Hinsberger in das Oberliga-Team aufrücken. Zwei weitere externe Neuzugänge sollen noch folgen.

Die werden dann auch in der Spielzeit 2021/22 von Marcus Simowski trainiert. Mit dem Übungsleiter musste Illtal keine Vertragsverhandlungen führen, da dieser bei seiner Verpflichtung letztes Jahr für zwei Spielzeiten unterschrieb. Der ehemalige Erstligaspieler des TV Niederwürzbach hatte zu Beginn der jetzt abgelaufenen Spielzeit Steffen Ecker (wechselte zu Drittligist Kaiserslautern-Dansenberg) in der sportlichen Verantwortung abgelöst. Neben Ecker wird auch Torwart-Trainer Torsten Schramm in der Saison 21/22 bei Illtal weiterarbeiten.

Sportliche Absteiger aus der Oberliga RPS wird es nach der Annulierung der Saison nicht geben. Dafür wird es aus den jeweiligen Landesverbänden unterhalb der Oberliga aber im Gegenzug auch keine Aufsteiger geben. Das betrifft also die Saarlandliga, in der der TV Merchweiler und die HF Illtal II an den Start gehen. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis auch in dieser Klasse die Runde abgebrochen wird. Denn ohne den sportlichen Wert des Aufstieges wäre eine Fortsetzung in Zeiten einer Pandemie noch viel weniger zu vermitteln als ohnehin schon. Mit einer Entscheidung des Handballverbandes Saar wird Anfang bis Mitte dieser Woche gerechnet.

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