Neu in Illingen Ingeborg Beschs Symbiose von Kunst und Couch

Illingen · Die Eröffnung der Illinger Galerie in der Alten Lateinschule bevor. Einladung für das Wochenende 30./31. März.

 Die Kunsthistorikerin Ingeborg Besch in ihrer neuen Galerie in der Lateingasse in Illingen. Im Hintergrund sind Werke von Thomas Meier-Castel zu sehen.

Die Kunsthistorikerin Ingeborg Besch in ihrer neuen Galerie in der Lateingasse in Illingen. Im Hintergrund sind Werke von Thomas Meier-Castel zu sehen.

Foto: Engel

Wie das Leben so spielt. Träume brauchen Zeit, manchmal noch mehr Zeit. Das erlebte die promovierte Kunsthistorikerin Ingeborg Besch, als sie sich anschickte, aus der ehemaligen Lateinschule in der Lateingasse in Illingen eine Galerie zu machen. So konnte sie zwar in das in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete Haus einziehen, doch der Traum von der symbiotischen Kombination von Wohnen und Ausstellen wollte nicht so rasch Wirklichkeit werden. Erst war 2016 für die Eröffnung angepeilt, dann 2017, nun schreiben wir 2019. Zwischenzeitlich eröffnete Besch 2016 eine temporäre Galerie in einem leerstehenden Ladenlokal in der Hauptstraße 38. Dort stellte sie unter anderem Johannes von Stumm, Martin Steinert und André Mailänder aus. Und, wie erwartet, kamen die Leute nach Illingen „in die Provinz“. „Die Kunst zieht die Menschen an“, weiß Ingeborg Besch, sonst würde sie nicht nach Galerien in St. Ingbert und Saarbrücken nun in Illingen durchstarten wollen. Die Wahl fiel auf Illingen, weil die gebürtige Hirzweilerin hier familiär verwurzelt ist.

Die Lateingasse ist ein ganz enges Sträßchen. Nachbar von Ingeborg Besch ist das kurios-kleine Lädchen von Frau Schneck, in dem sich Schreib- und Spielwaren auf engstem Raum wohlsortiert nach dem System Schneck stapeln. Eng ist es in dem Haus von Ingeborg Besch nicht. Sie hat das Anwesen von der Familie Albrecht erworben, deren Wohnstil nicht mit den Anforderungen der Galeristin korrelierte. „Da musste ganz viel raus, aber nichts sollte mehr rein“, so die Umbau-Idee. Also alte Substanz freilegen, erkennbar machen, was unter wohnlichen Tapeten, Panelen und Teppichböden unsichtbar geworden war. Unten im Erdgeschoss zeigen sich die hohen Ausstellungsräume jetzt trotz nicht allzu großer Fenster lichtdurchflutet, zwei Treppen führen in den ersten Stock, wo die Galerie beginnt, sich mit dem Wohnen zu vergesellschaften. Behaglichkeit, die den Blick auf die Exponate nicht versperrt. Sondern im Gegenteil: Der Betrachter kann sich schon mal ein Bild machen, wie das Bild seiner Wahl in einem Esszimmer aussehen könnte. Drüber dann „Funktions- und Privaträume“. Wieder eine Treppe hoch also. Barrierefrei ist das Haus Besch nicht. Ein Anspruch, den man an das alte Pfarrhaus, in dem Jungen in Latein unterwiesen wurden, einfach nicht stellen kann. „Galerie in der Alten Lateinschule“ nennt die Inhaberin ihr Projekt. Für den Start hat sie die Künstler Thomas Meier-Castel und Ute Gortner (über die Exponate und die Ausrichtung der Galerie  wird Christoph Schreiner auf der überregionalen Kulturseite der SZ schreiben) ausgewählt. Mit der Galerie Besch kann Illingen sein Profil als Kultur- und Erlebnisstandort weiter schärfen: Burg, Illipse und Brauturmgalerie als neues Quartier sind nur wenige Schritte entfernt.

Für das Eröffnungswochenende am Samstag, 30., und Sonntag, 31. März, wurde ein Programm zusammengestellt, das Augen und Ohren erfreuen soll. Samstag, 11 Uhr, Führung durch die Ausstellung mit Ute Gortner und Ingeborg Besch; 12 Uhr Konzertmatinée mit Thomas Betz am Klavier; 15.30 Uhr Duo Gustavo und Götz (klassische Tangos mit Gustavo Lepre, Gesang, und Götz Hach, Piano). Am Sonntag geht es weiter um 11 Uhr mit Eröffnungsreden von Bürgermeister Armin König und Ingeborg Besch; 12 Uhr Jazz mit Christoph Thewes und Martin Schmidt; 14 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Ute Gortner und Ingeborg Besch; 15 Uhr Madrigalchor Illingen unter der Leitung von Thomas Doll, Klavier Peter Doll.

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