Für den Nachwuchs macht er alles

Hüttigweiler · Reiner Wagner vom ASV Hüttigweiler betreut bei seinem Verein die Kleinsten. Der 60-Jährige hat schon Hunderte von Kindern für das Ringen begeistert. Auch für den Saarländischen Ringer-Verband ist er tätig. Jetzt wurde Wagner für sein Engagement geehrt.

 Für Reiner Wagner (vorne im weißen T-Shirt) ist sein Hobby eine Herzensangelegenheit. „Die Kleinsten bei ihrer Entwicklung zu begleiten, ist für mich das Größte. Das ist eine Herzenssache“, schwärmt er. Hier ist er mit den Kids in der Illtalhalle zu sehen.Foto: Wagner

Für Reiner Wagner (vorne im weißen T-Shirt) ist sein Hobby eine Herzensangelegenheit. „Die Kleinsten bei ihrer Entwicklung zu begleiten, ist für mich das Größte. Das ist eine Herzenssache“, schwärmt er. Hier ist er mit den Kids in der Illtalhalle zu sehen.Foto: Wagner

Foto: Wagner

Er ist das Gesicht der Nachwuchsförderung bei den saarländischen Ringern. Seit über einem Jahrzehnt führt Reiner Wagner aus Hüttigweiler Kinder spielerisch an die olympische Traditions-Sportart heran - und wurde dafür nun mit der Sportplakette des Saarlandes ausgezeichnet. Für "herausragendes ehrenamtliches Engagement", wie das Ministerium für Inneres und Sport bei der Verleihung im Dezember mitteilte.

Für die Initiative "Kids in Bewegung" des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) fördert Wagner beim Zweitligisten ASV Hüttigweiler bereits die Drei- bis Sechsjährigen. "Ich arbeite auch gerne mit Schulkindern. Aber die Kleinsten bei ihrer Entwicklung zu begleiten, ist für mich das Größte. Das ist eine Herzenssache", schwärmt der 60-jährige, der zwischen 1970 und 1983 selbst für den ASV auf der Matte stand.

Bei dem Programm "Kids in Bewegung" geht es aber noch nicht um Ringen im eigentlichen Sinne. Vielmehr durchlaufen die Kinder beim wöchentlichen Training in der Hüttigweiler Illtalhalle fantasievolle Parcours, bei denen Wagner immer wieder andere Schwerpunkte setzt. Mal geht es um Balance, mal ums Klettern und mal ums Springen. Auf Gerätschaften, die der ehemalige Bergmann teilweise selbst entworfen und gebaut hat.

Das Trainingsprogramm wirkt sich nicht nur positiv auf die motorischen Fähigkeiten und die Fitness der Knirpse aus, sondern auch auf ihr Selbstvertrauen "Teilweise sind die Kinder noch sehr schüchtern, wenn sie hier anfangen. Aber nach ein paar Wochen Training gehen sie mit erhobenem Kopf aus der Halle", erzählt Wagner, dessen Übungen stets unter dem Credo "Keiner tut dem anderen weh" ablaufen. Trotzdem muss Wagner bei einigen Eltern Überzeugungsarbeit leisten. "Gerade wenn es darum geht, ob die Kinder nach der Bewegungs-Frühförderung den Übergang zum Ringen vollziehen, trifft man auf Vorurteile. Vor allem, was die angeblichen Risiken des Sports betrifft", erzählt er.

Für den Nachwuchs des ASV ist die Arbeit mit den Kleinsten dennoch ein Segen. Bis zu 50 Kinder besuchen das Training. Wenn zu Beginn des Jahres vor stolzen Eltern und Großeltern das Mini-Sportabzeichen verliehen wird, sind es sogar noch mehr. Dass Wagner für sein großes Engagement nun von Innenminister Klaus Bouillon die Sportplakette des Saarlandes erhielt, ehrt ihn: "Gerade, dass ich vom Saarländischem Ringer-Verband vorgeschlagen worden bin, war eine Anerkennung, über die ich mich sehr gefreut habe", sagt Wagner.

Generell sieht der 60-Jährige das Ehrenamt aber nicht genug gewürdigt. "Man wird ehrenamtliche Arbeit wohl erst vermissen, wenn sie keiner mehr macht." Beim ASV sind zwar die meisten Mitglieder sehr aktiv, aber "woanders sieht man schon, dass es oft dieselben sind, die sich beteiligen". Dem Spaß an der Arbeit mit den Kindern tut die Entwicklung aber keinen Abbruch. "Es ist ein gesunder Stress, den ich gerne noch länger auf mich nehme. Gerade jetzt, wo mein dreijähriges Enkelchen das Training bald beginnt." Das Gesicht der Nachwuchsförderung wird Reiner Wagner damit sicherlich noch länger bleiben.

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