Alte Drehleiter ist kaputt Entscheidung für Drehleiter im Rekordtempo

Illingen · Das aktuelle Feuerwehrfahrzeug ist außer Gefecht. Illinger Gremien sind sich einig über die Dringlichkeitsbeschaffung.

 Die aktuelle Drehleiter mit Korb der Illinger  Wehr bei einer früheren Jahreshauptübung.

Die aktuelle Drehleiter mit Korb der Illinger  Wehr bei einer früheren Jahreshauptübung.

Foto: Thomas Keller

Weil die Illinger Drehleiter mit Korb (DLK) jetzt viermal im Einsatz mit Defekt ausgefallen ist, haben Gemeinderat, Verwaltung und die Spitze der Freiwilligen Feuerwehr kurzfristig entschieden, jetzt sofort eine neue Drehleiter zu kaufen. Das teilte die Gemeinde Illingen am Freitag mit. Eine Reparatur der alten Drehleiter sei nicht mehr möglich, der ursprüngliche Hersteller existiere nicht mehr. Und die Spezialfirma, die die Reparatur der Drehleiter-Technik versucht habe, sei nicht erfolgreich gewesen, heißt es zur Begründung aus dem Rathaus.

Die Entscheidung zum Kauf der DLK sei in enger Abstimmung zwischen Bürgermeister, dem Ersten Beigeordneten Christian Petry, der am vergangenen Wochenende den Bürgermeister vertreten und die Entscheidung auf den Weg gebracht habe, Wehrführer Sascha Cattarius, seinem Stellvertreter Sven Haben und dem Uchtelfanger Löschbezirksführer Roland Rachor unter Beteiligung der Fraktionen im Gemeinderat und der gesamten Wehrführung gefallen. Die Dringlichkeit der Entscheidung sei hoch, sie betreffe nicht nur die Gemeinde Illingen. „Es ist ja keine Drehleiter für Illingen, sondern fürs ganze Illtal, für die Sicherheit der Menschen im Illtal“, sagt Bürgermeister Armin König (CDU). „Wir sind in dieser Frage alle einig“, betont auch Christian Petry (SPD). „Für uns war klar, dass wir sofort zustimmen“, erklärt Alfons Vogtel für die CDU.

Der Haupt- und Personalausschuss hat nach Angaben der Verwaltung am Donnerstagabend einstimmig empfohlen, dass der Gemeinderat in seiner Sitzung am 25. Februar die Ausschreibung und Bestellung beschließt. CDU, SPD, Linke und Grüne haben alle zugestimmt. Das Spezialfahrzeug wird schätzungsweise zwischen 650 000 und 700 000 Euro kosten. „Wir glauben, dass es ziemlich ungewöhnlich ist, dass eine Gemeinde innerhalb von acht Tagen eine so weit reichende Entscheidung trifft und dabei völlig einig ist“, sagt Wehrführer Sascha Cattarius. Alles sei seriös finanziert.

Kauf und Finanzierung waren eigentlich für 2010/2021 vorgesehen, da die Reparaturanfälligkeit bekannt war. „Jetzt mussten wir schnell entscheiden“, meint Löschbezirksführer Sven Haben, „auch wegen der Sicherheit unserer Feuerwehrleute, die das Fahrzeug bedienen“. Es habe Probleme mit der Fixierung des Korbes gegeben. Damit sei ein Einsatz nicht mehr zu verantworten gewesen.Die Finanzierung sei möglich gewesen, weil der Löschbezirk Uchtelfangen sofort bereit gewesen sei, die für dieses Jahr geplante Anschaffung eines Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) zurückzustellen. Außerdem könne man auf angesparte Mittel aus der Feuerschutzsteuer des Kreises zurückgreifen.Da es sich um eine stark interkommunal genutzte Drehleiter handelt, die zu mehr als 50 Prozent außerhalb der Gemeinde im Einsatz ist, hoffen die Illinger auf Unterstützung des Innenministers. „Ich glaube, dass eine Drehleiter wichtiger und dringlicher ist als ein Fußballstadion. Es geht hier um Menschenleben und den Schutz von Hab und Gut. Danke allen flexiblen Mitstreitern,“ so Bürgermeister Armin König abschließend.

(red)
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