Erlesen Festival in Illingen Vom Reisen, Lieben und Lesen

Illingen · Autorin Elke Heidenreich begeisterte bei ihrer Lesung im Rahmen des „Erlesen“-Literaturfestivals in Illingen vor ausverkauftem Haus mit ihren Reiseimpressionen „Ihr glücklichen Augen“.

Begehrt waren die Autogramme von Autoruin Elke Heidenreich. Viele Besucher hatten Bücher mitgebracht oder vor Ort gekauft, und ließen sie von ihr signieren.

Begehrt waren die Autogramme von Autoruin Elke Heidenreich. Viele Besucher hatten Bücher mitgebracht oder vor Ort gekauft, und ließen sie von ihr signieren.

Foto: Maria Boewen-Dörr

Sehr herzlich empfangen wurde Elke Heidenreich in der „schönsten Kulturpraline“ des Saarlandes. Sie war ein gern gesehener Gast in der Illipse und begeisterte 620 treue Fans mit ihren Geschichten über ihre Reisen, die sie nicht als Touristin gemacht hat. Sie reiste einfach nur, „um dort zu sein“ und sagte es mit den Worten von Johann Wolfgang Goethe: „Ihr glücklichen Augen. Was je ihr gesehn. Es sei, wie es wolle. Es war doch so schön!“ Gedichte, die ihr gefallen, hat sie bereits als 16-Jährige aufgeschrieben, erzählte sie so nebenbei. „Alles, was ich damals auswendig gelernt habe, kann ich heute noch“, freute sie sich und stellte dies auch mehrmals unter Beweis. Auf die selbst gestellte Frage, ob ihre Geschichten alle wahr sind, antwortete sie amüsiert: „Ach, um die Wahrheit zu verändern, reicht doch schon ein Glas Cognac.“ Ergreifend ihre Erinnerungen an ihre Freundin Inge Feltrinelli, die sie heute noch vermisst. „Sie fehlt mir.“ Umso schillernd die Begegnungen mit ihr. „Inge versuchte immer mich ein bisschen raus zu putzen, wenn wir in die Oper gingen.“ So besuchte sie die Inszenierung von Verdis „Aida“ in der Mailänder Scala mit goldenen Clips auf den Schuhen und roter Seide um den Hals. Immer noch mit Wehmut beschrieb sie den Ausflug nach Gent mit ihrer großen Liebe: „Meine Zeit, meine Arbeit, mein Auto, mein Geld, meine Kontakte – das kann er alles gut gebrauchen, nur meine Liebe nicht“, trauert sie noch heute. Ziel war die Genter Oper, weil dort Vlaamse Opera zum allerletzten Mal die Oper „Katja Kabanova“ von Leos Janacek gespielt wurde. Bei Ankunft waren alle Karten ausverkauft. Die Dame am Kartenschalter ermöglichte den Eintritt mit einem Kärtchen, auf dem „Laissez-Passer“ stand. „Die Liebe ist passé, die Erinnerung an den Abend bleibt“. Das kleine Kärtchen hat sie aufgehoben. Es ist auch im Buch zu sehen und beweise: „Alles ist möglich, jede Art von Wunder, jede Art von Liebe. Das habe ich in Gent gelernt.“