Ein wandelndes Geschichtenbuch

lllingen · In dieser Woche stellen wir im Rahmen der SZ-Serie „Ich lebe gerne in . . .“ Menschen aus Illingen vor. Zum Abschluss Horst-Dieter Kiehn, der Gäste durch das historische Illingen führt und profunder Kenner der Illinger Stephanskirchen ist.

 Horst-Dieter Kiehn an der Stephans-Kirche. Der schmucke Bau mit dem Zwiebelturm liegt ihm besonders am Herzen. Foto: Andreas Engel

Horst-Dieter Kiehn an der Stephans-Kirche. Der schmucke Bau mit dem Zwiebelturm liegt ihm besonders am Herzen. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Horst-Dieter Kiehn ist Illinger mit Leib und Seele. Und sein Ehrgeiz ist es, Menschen, die sich für die Geschichte der Gemeinde interessieren, mit den entsprechenden Informationen zu versorgen. Seit gut fünf Jahren ist er kompetenter Führer durch den Ort. Er übernahm diese Tätigkeit von Margot Bermann, deren Leidenschaft auch der Erforschung und Dokumentation der Wurzeln der Gemeinde galt.

20 bis 30 Führungen, beauftragt von der Gemeinde, der Volkshochschule oder privaten Interessenten, bestreitet Kiehn als Lehrer im Ruhestand jährlich und wird nicht müde, von der historischen Einmaligkeit seiner Heimatgemeinde zu berichten. Der Stephans-Kirche mit dem markanten Zwiebelturm gehört das besondere Interesse Kiehns. Man muss erlebt haben, mit welcher Lebendigkeit er als Führer auf Details aufmerksam macht, die Besucher lehrt, in dem über 1100 Jahre alten Bauwerk Geschichte zu lesen. Wobei er sich auf seine Gruppen einstellt, spanische Austauschschüler des Illtal-Gymnasiums bekommen natürlich eine andere Führung als Kinder, die in ihrer Ferienfreizeit Illingen mit Burgpark und dem historischen Viertel rund um die Kirche als spannenden Ort erleben sollen.

"Hier wird es nie langweilig", sagt Horst-Dieter Kiehn im Gespräch mit der SZ im beliebten Eiscafé, ein paar Meter von der Kirche entfernt. Von dort aus lässt sich beobachten, wie der neue Ortskern mit der Brauturm-Galerie wächst. Von Horst-Dieter Kiehn wird die Veränderung mit Interesse beobachtet, weiß er doch, dass die Illinger Ortsmitte, zu der auch die Kerpen-Burg-Anlage gehört, einst Sumpfland war. Umso froher ist er, dass sein Illingen mit dem neuen Quartier zwischen Hauptstraße und Bahnhof gut aufgestellt ist für die Zukunft. Denn bei allem Interesse für die Vergangenheit, hat Kiehn die Gegenwart immer mit im Blick. Und die zeigt ihm ein lebendiges Illingen mit einer attraktiven Infrastruktur für alle Altersgruppen.

Horst-Dieter Kiehns Sohn Benjamin gehört auch zu denen, die Illingen voranbringen wollen (die SZ berichtete). Aktuell mit dem Mittelalter-Markt (20. bis 22. Mai im Burg-Park), der eine wunderbare Verbindung schafft zwischen dem historischen Illingen und dessen zeitgemäßen Angeboten. Mit einem Vater wie Horst-Dieter Kiehn bleibt dem Nachwuchs auch kaum etwas anderes übrig, als die historischen Wurzeln zu schätzen.

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