Ein Monster aus Jazz und Hardrock

Illingen · Bereits vor drei Jahren hatte Jacob Karlzon das Illinger Jazz-Publikum begeistert. Jetzt kam er wieder und präsentierte in der Illipse sein neues Album „Now“. Der Schwede eröffnete damit die Jazz-Lounge.

Ausgeklügelten Pop-Jazz konnten die Besucher des ersten Konzerts der Jazz-Lounge im neuen Jahr in Illingen hören. Zu Gast in der Illipse war ein alter Bekannter: Der schwedische Jazzpianist Jacob Karlzon war nach einem Auftritt vor rund drei Jahren erneut nach Illingen gekommen. Schon damals hatte der Ausnahmepianist sein Interesse an einer erneuten Kollaboration mit der Jazz-Lounge bekundet. "Wir hatten damals besprochen, dass er wieder hier spielt, wenn es etwas Neues gibt", erzählte dazu Mit-Organisatorin Elfi Kleiss der Saarbrücker Zeitung. Und etwas Neues hatte Karlzon in der Tat im Gepäck.

Zusammen mit Mattias Svensson am Bass und Schlagzeuger Robert Mehmet Ikiz brachte er sein neues Album "Now" in der Illipse auf die Bühne. Dass Jacob Karlzon, der zwischenzeitlich auch immer wieder mit Einflüssen aus Hardrock und 80er-Jahre Popmusik geliebäugelt hat, vom Jazz kommt, war auch bei seinem Auftritt in Illingen nicht zu überhören.

Fast orgelähnliche Klänge

Dennoch wussten die neuen Stücke des Schweden vor allem durch abwechslungsreiche Melodien und Rhythmen zu überzeugen. Karlzon schuf dabei hin und wieder Klangteppiche, wie bei dem Stück "November". Als musikalisches Grundgerüst dienten dabei fast schon orgelähnliche Klänge, während Jacob Karlzon seine bittersüße Jazzmelodie darüber spielte. Das Lied "Higher" - laut seinem Komponisten inspiriert von Wingsuit-Sportlern in Chamonix - versetzte die Konzertbesucher in der Jazzlounge tatsächlich in einen Geschwindigkeitsrausch. Als Hauptverantwortlicher galt hier vor allem Schlagzeuger Robert Mehmet Ikiz, der seine Becken selbst bei erhöhtem Tempo präzise zu bearbeiten wusste.

Politisch wurde es bei der Hardrock-Nummer mit dem unheilvollen Titel "Monster". Das Stück kam mit verzerrten Synthesizer-Tönen daher, und ist, so Jacob Karlzon, dem neuen US-Präsidenten gewidmet.

Die Mischung aus Jazz , Pop, Rock und Elektro fand in der Illipse durchaus ihre Hörer: "Die neuen Sachen sind nicht so extrem verjazzt, das mag ich ganz gerne", erzählte dazu Benno Holzer aus Hierscheid. Der Jazz-Fan hatte zusammen mit seiner Frau das Konzert besucht.

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