Caritas bietet bald Tagespflege in Hüttigweiler Ein bisschen wie zu Hause fühlen

Kreis Neunkirchen · Der Caritasverband Schaumberg-Blies eröffnet eine Tagespflege in Hüttigweiler. Pläne für ein Herren-Programm.

Es soll so ein bisschen sein wie daheim. Gemütlich, mit der Möglichkeit, vor die Tür zu gehen, Beete im Garten, ein paar Tiere, ein bisschen Raum zum Werkeln. Der Caritasverband Schaumberg-Blies macht eine Tagespflege mit dem Namen „Lichtblick“ in Hüttigweiler auf. Die Sozialstation des Verbandes ist in das neue Gebäude bei der katholischen Kirche, wo früher mal ein Kindergarten war,  schon eingezogen. Bald ist die Etage für 16 Tagesplätze bezugsfertig. Eine Entlastung für pflegende Angehörige, aber auch mal eine Luftveränderung für die Pflegebedürftigen, insbesondere Menschen mit Demenz. Und das in einem schönen Ambiente, wie Caritasdirektor Michael Schütz betont.

Die Sozialstation der Caritas ist seit 1996 in der Region. Sie hatte damals die ökumenische Sozialstation Illingen/Eppelborn übernommen. Das Alte Schulhaus in Uchtelfangen war seinerzeit Dreh- und Angelpunkt. Schütz: „Wir sind über die Jahre von zehn auf über 100 Beschäftigte angewachsen. Das alte Gebäude hat das nicht mehr hergegeben.“ Also hat der Träger eine neue Bleibe gesucht und nach vielen Anläufen schließlich in Hüttigweiler hinter der Kirche auf dem Areal des ehemaligen Kindergartens gefunden. Die Caritas kaufte der Kirchengemeinde das marode Gemäuer ab. Im Juli 2015 war Grundsteinlegung für den Neubau, im Dezember Richtfest. Dass es dennoch bis April dieses Jahres dauerte, bis die Sozialstation umziehen konnte, erklärt Schütz mit den Tücken, die der Brandschutz bietet und veränderten Kriterien im Landesheimrecht, die sich auf den Bau auswirkten. Kostenpunkt des neuen Gebäudes: rund 2,1 Millionen Euro.

Jetzt verrichtet die Sozialstation von dort aus ihren Dienst, die Tagespflege soll bald an den Start gehen, spätestens im Oktober. Interessenten gebe es bereits um die 30, sagt Schütz. Da die Tagespflege ja nur ab und an gebraucht wird, ist noch Platz für weitere zeitweilige Gäste.

Der Caritas-Chef schwärmt von dem neuen Domizil. Schön und funktional sei es für Mitarbeiter und Gäste: „Es liegt ganz idyllisch hinter der Kirche.“ Die Tagespflege ist im Erdgeschoss untergebracht, sie bekommt eine große Terrasse. „Wir wollen das Außengelände parkähnlich gestalten“, sagt Schütz. Der Caritasdirektor macht sich auch Gedanken über Fragen der Gleichberechtigung: „Für Ältere gibt es oft Angebote wie Basteln und Stuhlkreis.“ Solches Programm richte sich doch mehr an Frauen. Für die Herren der Schöpfung, die in ihrer Erwerbsbiografie womöglich auf der Hütte oder im Bergbau unterwegs waren, sei das nicht unbedingt das Richtige. Schütz: „Wir haben in Stuttgart in einer Einrichtung ein altes Auto hinter dem Haus gesehen. Da konnten die Männer dran schrauben.“ Weitere Ideen sind eine Grillhütte oder ein Bouleplatz. Dazu ein Demenz-Garten mit Hochbeeten und Kleintieren. Möglich werden die besonderen Angebote durch eine Stiftung, die der Caritas seit Jahren unter die Arme greift.

Das neue Caritas-Gebäude in Hüttigweiler hält Schütz auch unter ökologischen Aspekten für bemerkenswert: „Uns ist es als Organisation auch ein Anliegen, ein Zeichen zu setzen für die Umwelt und für Ressourcenschonung.“ Auf dem Dach ist deshalb eine große Photovoltaik-Anlage, im Gebäude eine Luftwärmepumpe integriert. Und auch beim Fuhrpark möchte der Verband ein umweltbewusstes Zeichen setzen. Die Flotte der Sozialstation soll nach und nach auf E-Fahrzeuge umgerüstet werden. Am Gebäude lässt der Verband zwei Stromtankstellen errichten und kann dann mittelfristig die eigenen Autos mit dem eigenen Strom betanken. „Das Warten hat sich gelohnt“, sagt Schütz. Auch wenn der Neubau länger gebraucht habe als gewünscht, sei es doch letztlich richtig gut geworden.

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