Ein Abend zu Ehren Louis Pincks

Illingen/Niederwürzbach. "Ich armer Lothringer Bur" sang Robert Karcher aus Drulingen und ergriffen lauschten die Besucher des Louis-Pinck-Konzertes in der Illinger Illipse

 Robert Karcher aus Drulingen, der von Dieter Schnepp auf dem Akkordeon begleitet wurde, trug ein Pinck-Lied bei dem Konzert vor. Foto: SZ/Verein

Robert Karcher aus Drulingen, der von Dieter Schnepp auf dem Akkordeon begleitet wurde, trug ein Pinck-Lied bei dem Konzert vor. Foto: SZ/Verein

Illingen/Niederwürzbach. "Ich armer Lothringer Bur" sang Robert Karcher aus Drulingen und ergriffen lauschten die Besucher des Louis-Pinck-Konzertes in der Illinger Illipse. Karcher, der von Dieter Schnepp auf dem Akkordeon begleitet wurde, brachte das Lied mit einem Gespür für das Einfache und Direkte der Lothringer Seele zu Gehör, die der Hambacher Pfarrer Pinck mit seinen Liedern in den verklingenden Weisen gesucht, gefunden und dokumentiert hatte. Schnepp bildet, wie Senta Stolz, die Vizepräsidentin der Gesellschaft, betonte, mit seinem Akkordeon-Ensemble Würzbach den Rahmen und das musikalische Gerüst dieser zehnten, wie auch der vorangegangenen Veranstaltungen der Association des ami de Louis Pinck. Einer lang gepflegten Tradition zu Folge werden Lieder aus den verklingenden Weisen von den Besuchern des Konzertes gemeinsam gesungen und was wäre der Gesang ohne die passende Begleitung des Akkordeon Ensembles. Mit dem Boccaccio Marsch von Suppé wurde der Konzertreigen eröffnet, nachdem der Präsident und Zeitzeuge aus Hambach, Louis Gabriel, mit einer kurzen Ansprache auf Deutsch und Französisch die Veranstaltung eröffnet hatte. Es folgte "Ein kleines Lied, wie geht s nur an", ein Volkslied und Märchen gesungen vom MGV Liederkranz Niederwürzbach als gesangliche Argumentation für die Passion des Lothringer Pfarrers bevor das Ensemble mit dem Werk "Japanisches Kirchblütenfest" Klänge in die Illipse zauberte, die ganz anders als der herkömmliche Sound eines Akkordeonorchesters waren. Mit Volksweisen aus England, Schwaben und Hessen trat mit Manfred Kochems der gastgebende MGV Wustweiler auf, gefolgt von Jean Schmitz mit Concordia St. Avold und Liedern aus den verklingenden Weisen. Einen Höhepunkt im ersten Teil des Konzertes bildete das Vocalensemble allegria unter der Leitung von Barbara Ikas aus St. Ingbert. Lieder von Johannes Brahms und die Bearbeitung Pavel Prochins, eines Pinck-Liedes, kam glockenrein von den Damen des Chores - und das, obwohl die Akustik der Halle nicht dem entsprach, was sich ein Chor unter unterstützendem Klang vorstellt. "O du schöner Rosengarten" - diesen Pinck-Titel hatte sich Anne Detzler, die neue Leiterin des Blockflötenquartetts aus Niedergailbach, zur Eröffnung des zweiten Teils - vom Saalpublikum gewünscht - ausgesucht, bevor sie mit ihren fahrenden Spielleuten zu den historischen Blas-, Zupf-und Handinstrumenten griff, um das Publikum mit Musik aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zu bezaubern. Dies gelang der neuen Chefin ausgezeichnet, wobei besonders das Rondeau aus der vierten Suite von Josef Bodin de Boismoitier den Besuchern gefiel, und es wurde begeistert beklatscht. Richard Eckert sang danach mit dem Kirchenchor St. Cäcilia Wustweiler zwei bearbeitete Werke aus den Verklingenden Weisen und - jahreszeitgemäß - den Silchertitel "Süß Liebe liebt den Mai". Der zweite Ikas-Frauenchor pro musica glänzte mit den Volksliedern, von Wilhelm Heinrichs als Kunstlieder bearbeitet, "Zum Tanze da geht ein Mädel" und "Jetzt gang i ans Brünnele". Beendet wurde der chorale Teil des Konzertes mit Pavel Prochins "Drei Schneider und ein Schleck" aus Pincks Weisen. Der Schluss des Konzertes gehörte dem Akkordeon-Ensemble, dem Klarinettisten Michael Wagner und "Intermezzo sinfonico" aus der Einakt-Oper Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni, bevor mit Chant du soire, Ade zur Guten Nacht und der Orchester-/Klarinetten-Zugabe "Nessaja" von Peter Maffay die Veranstaltung zu Ende ging. red

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