Jugendbericht Illingen Der Nachwuchs gestaltet seinen Lebensraum

Illingen · In Illingen darf das Kinderparlament bei vielen Themen mitreden und selbst  Hand anlegen. So etwa beim Spielplatzcheck.

Sie hat sich landauf landab etwas aus der öffentlichen Wahrnehmung verabschiedet, die Jugendarbeit. Für Illingens Bürgermeister Armin König ist sie nach wie vor Chefsache und, wie er im Gespräch mit der SZ anmerkt, erreiche „fast städtisches Niveau“. Pures Understatement. Welche Stadt kann denn schon Kinderparlamente in allen Stadtteilen vorweisen? Illingen verfügt über exakt sechs Stück. Thematisiert werden zum Beispiel defekte Straßenlaternen am Spielplatz oder wenn sich der Schulbus chronisch verspätet. „In diesem Jahr steht eine Erweiterung des Schulhofes auf der Lehn an, eine inklusive Erweiterung des Spielplatzes Hirzweiler sowie die Neugestaltung des Spielplatzes im Fahren“, teilt König mit. Überall haben die Kinder Mitspracherecht, Hand anlegen können sie beim Bau von Weidenhäusern.

Ein fixer Termin im Jahreslauf ist für die kleinen Parlamentarier der Spielplatzcheck. Auch wenn nicht alle Kinderparlamente gleichermaßen stringent arbeiten: „Ziel bleibt eine kunterbunte Politik für Kinder in allen Ortsteilen“, betont der Bürgermeister. Umfassend einbezogen werden auch die Jugendlichen, wo es um sie geht – etwa beim Bau des neuen Juz Illingen oder dem Umbau der Hüttigweiler Schulhausmeisterwohnung zum offenen Treff Katakombe. Das Team der Katakombe habe sich gerade für das Jugendprojekt „Kohle für coole Projekte“ zum offiziellen Ende des Bergbaus an der Saar 2018 beworben, merkte Jugendpfleger Frank Schuppener an. „Auch bei den Jugendzentren Wustweiler, Uchtelfangen und Welschbach haben junge Leute in Eigenarbeit saniert, gebaut und mitgestaltet.“ Die Gestaltung der Skateanlagen erfolgte  mit Hilfe der Skater. In den Jugendforen kristallisierte sich Kulturarbeit als Schwerpunkt heraus, es entstanden eigene Initiativen wie Ill-Rock-City und TagTeam, die seit mehr als 15 Jahren im Kulturforum Illipse und in kleineren Spielstätten für ein gutes, altersgerechtes Programm sorgen siehe Halloween- und Weihnachts-Disco, Spring Break oder Rock gegen Rechts. Allein im JUZ Illingen gibt es aller drei der Wochen Konzerte angesagter Jugendbands.  Außer den selbstverwalteten Jugendzentren stehen fünf Offene Treffs sowie ein Mädchencafé zur Verfügung. Multifunktionsspielfelder gibt es an vier Standorten, mit den Bolz- und Skateplätzen sowie der Beach-Volleyball-Anlage im Freibad Sonnenborn macht das insgesamt zehn. Brandaktuell ist ein Projekt mit dem Turnverein 1894 Illingen, mit dem ein Crossfitparcours im Burgpark Illingen realisiert wird, gefördert von der ProWin-Stiftung.

Alles in allem lässt sich die Gemeinde ihr Engagement für die jüngsten Bürger rund 40 000 Euro im Jahr kosten. Noch in diesem Jahr soll eine öffentliche Kampagne zu den Folgen des Marihuana-Konsums starten. Nach dem Weggang von Jugendpfleger Frank Schuppener soll dessen Stelle nachbesetzt werden.

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