Ein feuriger Start Der Höllenritt zum neuen Zentrum

Illingen · In Illingen wurde der Tag der Städtebauförderung an der Brauturmgalerie zu einem  Publikumsmagnet.

 Investor Jörg Michael Fries, Bürgermeister Armin König, Landrat Sören Meng und Ministerpräsident Tobias Hans (von links) enthüllten das großflächige Wandbild von György Lehoczky, das ehedem die Kantine der Firma Höll zierte und eigens für den Bau der Brauturmgalerie restauriert wurde. Jetzt ist  damit eine Wand des Wirtshauses in der Brauturmgalerie gestaltet.

Investor Jörg Michael Fries, Bürgermeister Armin König, Landrat Sören Meng und Ministerpräsident Tobias Hans (von links) enthüllten das großflächige Wandbild von György Lehoczky, das ehedem die Kantine der Firma Höll zierte und eigens für den Bau der Brauturmgalerie restauriert wurde. Jetzt ist  damit eine Wand des Wirtshauses in der Brauturmgalerie gestaltet.

Foto: Andreas Engel

 Margitta Hoffmann  stand  30 Jahre in Diensten der Firma Höll. Sie hat die Blütejahre der Fleischwarenfabrik in Illingen erlebt, ist mit dem Unternehmen an den neuen Standort nach Saarbrücken gegangen, wo das Unternehmen in der Pleite endete. Am Samstag war die Ruheständlerin  beim Tag der Städtbauförderung (siehe Info)  am Ort ihrer alten Wirkungsstätte und zeigte sich begeistert von den Veränderungen. „Das Wandbild hing früher in unserer Kantine“, erzählte sie der SZ mit Blick auf die denkmalgeschützen Fliesen von György Lehoczky, die jetzt eine Wand des  Gastronomiebereiches im Erdgeschoss des Komplexes der Brauturmgalerie (BTG)  gestalten.  Der namensgebende Turm der Hohlweck-Brauerei, der nur mit viel Mühen erhalten werden konnte, ist zurzeit noch komplett eingerüstet, doch längst lässt sich erahnen, wie er das neue Illinger Quartier prägen wird.

Angesichts  des „Höllenritts“, den alle an der Entwicklung der BTG Beteiligten über die Jahre erlebten, wurde die  Veranstaltung, die der Information und dem Austausch über Städtebauförderung dient, „Highway to Höll“ getauft. Und entsprechend startete das Programm in der Baustelle mit einer Feuershow von René Albert und seiner Optix-meets-Rhythm-Gruppe. Zu den Dampfhammer-Klängen des AC/DC-Hits „Highway to hell“  flogen Funken, Leuchtschwerter und Projektionen. Applaus vom Publikum, bestehend aus Bau-Beteiligten, Planern, Entscheidern, Ministeriellen und vielen Neugierigen. Die nutzten dann auch rege die Besichtigungsangebote mit allerlei analogen und digitalen Überraschungen.

Der Illinger Bürgermeister Dr. Armin König   („Mut tut Illingen gut“) als Gastgeber beschwor  einmal mehr die gemeinsame Leistung  aller am Projekt BTG Beteigten   nach dem Motto: „Yes, we can. Wir sind doch alle irgendwie Bob, der Baumeister“.  Und erinnerte an „Bruch und Dalles“, hinterlassen von Höll. Er freute sich besonders, dass mit dem Wohnprojekt des ASB auch das Thema Inklusion eine ganz  wichtige Rolle in dem neuen Illinger Quartier spielen werde. Was der ASB-Landesvorsitzende Guido Jost, der sich in der letzten Zeit als Chef der Kooperation von SPD, Grünen und Linkspartei im Gemeinderat heftig mit König (CDU) gestritten hatte, sicher gerne vernahm. Die Gestaltung der Freifächen im neuen Illinger Zentrum ist laut König  an das Büro Dutt + Kirst vergeben worden, die Beauftragung soll unmittelbar bevorstehen.  In Illingen hofft man, dass im kommenden Jahr schon draußen gefeiert werden kann. Mit der Eröffnung der ersten Anbieter in der BTG (Rewe-Markt, Gastronomie) wird  gegen Jahresende gerechnet.

 Da mussten die Leute vom Brandschutz ganz tapfer sein: Die Männer von Optix meets Rhythm spielten  in der Baustelle ganz heftig mit dem Feuer.

Da mussten die Leute vom Brandschutz ganz tapfer sein: Die Männer von Optix meets Rhythm spielten  in der Baustelle ganz heftig mit dem Feuer.

Foto: Andreas Engel
 Margitta Hoffmann arbeitete über Jahrzehnte bei  Höll.

Margitta Hoffmann arbeitete über Jahrzehnte bei  Höll.

Foto: Andreas Engel

„Wow“, so die Reaktion von  Ministerpräsident Tobias Hans auf die Feuershow. Mit einem Halbsatz versprach er, sich dafür einzusetzen, dass der  wichtige  Brandschutz fürderhin keine Projekte mehr hemmen solle. Das Land werde die Kommunen im Rahmen der Städtbauförderung weiter bei der Verbesserung ihrer Struktur unterstützen, schließlich generiere ein Euro aus der Städtebauförderung sieben Euro an weiteren Investitionen. „Heimat wird nie unmodern“, so das Bekanntnis des Ministerpräsidenten zu  lebendigen  und lebenswerten Städten und Gemeinden im Land. Sichtlich bewegt erinnerte als Sprecher der BTG-investoren, Jörg Michael Fries, an all die Fährnisse und Risiken während Planung und Bau der BTG. „Aber wir haben nie ans Aufgeben gedacht“, so Fries, dessen Suche nach  Reiferäumen für die Käserei Hirztaler im Keller der Wurstfabrik/Ex-Brauerei letztlich die Keimzelle für das  Illinger Groß-Projekt BTG war. Dann waren Genuss (Bier, Lyoner und Käse) und Information angesagt.

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