Dudelsack und Büchsenmeister Das Mittelalter hält in Illingen Einzug

Illingen · Maiden, Ritter, Gaukler, Bauernvolk und Freie werden am Wochenende an der Burg willkommen geheißen.

 Torben, der Folterknecht, freut sich schon auf die nächste Auflage des Mittelaltermarktes in Illingen.

Torben, der Folterknecht, freut sich schon auf die nächste Auflage des Mittelaltermarktes in Illingen.

Foto: Andreas Engel

Ab Mittwoch wird es richtig ernst. Dann werden rund 30 Menschen damit beginnen, den Platz rund um die Illinger Burg Kerpen zurück ins Mittelalter zu führen. Am Freitag, 18 Uhr, wird es dann so weit sein: Mit Kanonenschüssen wird der große Mittelaltermarkt eröffnet. Verantwortlich dafür zeichnet der Verein Fit4Charity, der bekanntermaßen auch die Fark ausrichtet, seit kurzem immer im jährlichen Wechsel mit dem Mittelaltermarkt. Kein Wunder also, dass man in Illingen an diesem Wochenende dann auch bekannte Gesichter sehen wird, wie man sie von der Fark kennt. Schließlich - regelmäßige Besucher wissen es - ist auf dem Gelände des Zukunftsorts Reden dem Mittelalter ein großer Platz eingeräumt. Mit dabei sind da auch nicht nur Gruppen, die das europäische Mittelalter abbilden. So trifft man auch die Leute von Wagonishikawa, die Samurai aus dem Saarland. Damit das organisatorisch alles klappt, sind das ganze Jahr über 15 Leute des Vereins im Hintergrund tätig, wie der Kopf der Veranstaltung, Benjamin Kiehn, der SZ erzählt. Gemeinsam mit Dirk Boudier ist er der Vater der Veranstaltung. Die war schon beim ersten Markt - in diesem Jahr ist es die fünfte Auflage - zu einem, wie Kiehn es nennt, „Schwergewicht in der Szene“ geworden. 10 000 Besucher waren es damals, beim letzten Markt 2016 waren es schon mehr als 30 000. Größer geworden ist der Markt seitdem auch: 5000 Quadratmeter mehr als im ersten Jahr werden bespielt. Und weil der Markt in der Szene so beleibt ist, wundert es auch nicht, dass ihm auch die Händler treu bleiben. „Etwa ein Drittel der Händlerinnen und Händler sind dabei seid es den Markt gibt“, sagt Kiehn. Zu ihnen gehört Mario Voivoda zum Beispiel mit seinem Metstand, dann die Essigdestille, die Lager von Thors Erben, der Familie Alt, aber auch die Grafentaverne und vieles viel mehr.

120 Helfer werden am Veranstaltungswochenende selbst für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Über die Hälfte, rund 70, wird in mehreren schichten mit Spendensammeln beschäftigt sein. Denn wie die Fark so ist auch der Große Mittelaltermarkt zu Illingen eintrittsfrei, Spenden werden auch hier für Kinderhilfsdienste gesammelt. Wer kommt, dem wird ein buntes Programm quer durch die Szene geboten. Rund 150 Stände laden zum Schlemmen ein und verkaufen Allerlei Themenbezogenes oder zeigen Handwerkskunst. Mit dabei ist hier beispielsweise ein Büchsen- und Geschützmeister mit Schwarzpulvergeschützen. Oder auch eine mittelalterliche Falknerei aus Italien. In verschiedenen Lagern kann man das Leben im Mittelalter beobachten. Mitmachangebote locken nicht nur Kinder. An mehreren Stellen gibt es ein buntes Bühnenprogramm mit Musik und Tanz. Neu im Programm unter anderem: Reel Onions - die Kriegerbarden der Anderswelt, das Duo Donnersack mit Dudelsack, Trommeln und Tanz - und auch die Neunkircher Band From Fall to Spring. „Wir haben in diesem Jahr ein komplett neues Show- und Musikprogramm, das sich bewähren muss. Woran ich aber nicht zweifele, da es uns gelungen ist, wirklich geniale Menschen für unsere Sache zu gewinnen“, fasst Kiehn zusammen.

 Benjamin Kiehn

Benjamin Kiehn

Foto: Wieck/Thomas Wieck

Bei dem breiten Spektrum, worauf freut sich Kiehn selbst am meisten? „Ich freue mich besonders auf die neuen Händlerbereiche und das mittlerweile wirklich sehr breite Angebot an Köstlichkeiten und Waren.“ Es warten neue Gaukler, neue Spielleute und neue Spiele und Eventelemente auch für Kinder. „Insgesamt gelingt es uns, mit jedem Jahr etwas professioneller zu werden und neue Maßstäbe zu setzen“, fasst Kiehn zusammen. „Wir bieten viel Neues in der alten, wunderschönen Kulisse.“

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