Das Derby in der 2. Ringer-Bundesliga West zwischen dem ASV Hüttigweiler und dem KV Riegelsberg war eine klare Sache. Vor 400 Zuschauern in der Illtalhalle siegten die Gastgeber am Samstag mit 17:3. Bernd Pracht, ehemaliger Aktiver des ASV, sprach mit seinem Ausruf das aus, was viele dachten. "Das ist sensationell, unglaublich", sagte Pracht und meinte nicht den Erfolg des ASV. Vielmehr war es die Höhe des Sieges im Saarderby, die so nicht zu erwarten war.

Zum Geschehen auf der Matte in der Illtalhalle: In seinem ersten Kampf vor heimischem Publikum zeigte der bulgarische Neuzugang des ASV Hüttigweiler , Dimitar Zhelev, sein ganzes ringerisches Können. Nach starkem Beginn des Riegelsbergers Kevin Müller steigerte sich Zhelev in der zweiten Runde. Lautstarker Jubel im Hüttigweiler Lager, als der Bulgare bei einem 8:10-Rückstand in der fünften Minute den Gast auf beide Schultern drückte.

Die Schwergewichts-Begegnung zwischen ASV-Ringer Kim Werkle und Kevin Arend verlief ähnlich. Mit ständigen Attacken zwang Werkle seinen Gegner in die Passivität und siegte am Ende aufgrund weniger Verwarnungen. Weitere nicht zu erwartende Siege durch Christian Vaginiuc gegen Yakup Sari (1:0), Nedelcho Nedelchev gegen Andreas Skodawessely (8:3) und Danny Hippchen gegen Nico Zarcone (5:2) brachte dem ASV Hüttigweiler die 10:0-Pausenführung. Hippchen drehte dabei Sekunden vor dem Gong mit einer Viererwertung seinen Kampf.

Gästefans diskutieren heftig

"So kann es weitergehen, wir müssen die Spannung halten", lautete der Kommentar von ASV-Trainer Christoph Gall zum Halbzeit-Ergebnis. Heftige Diskussionen gab es derweil bei den Gästefans, die mit so mancher Entscheidung des Kampfleiters Volker Adam nicht einverstanden waren.

Den ersten Gästepunkt nach der Pause holte Sebastian Janowski, der mit 3:1 gegen den favorisierten Till Bialek siegte. Die Begegnung zwischen Lukas Wagner und Muhammed Yeter stand auf einem hohen ringerischen Niveau. Der Riegelsberger Yeter erkämpfte sich einen 2:0-Sieg. Mathias Schwarz gegen Robin Paulus (12:2) und Khetag Kesaev gegen Nikolaus Hecht (18:3) machten aber den ASV-Sieg endgültig fest.

Franck Hassli und Pajtim Sefaj schenkten sich nichts. Der Riegelsberger Athlet erhielt beim 6:6-Endstand aufgrund der höheren Wertung einen Mannschaftspunkt.

"Die Kämpfe waren hochklassisch und ausgeglichen", freute sich Christoph Gall über das Auftreten seiner Athleten. Der Mannschaftsführer des KV Riegelsberg , Gerhard Thiel, bedauerte, dass es für sein Team von Anfang an nicht lief. Gall und Thiel waren sich aber einig: "Das Ergebnis gibt das Kampfgeschehen nicht wieder, die einzelnen Begegnungen waren viel enger, als das Gesamtergebnis ausdrückt."