Haselmaus-Monitoring-Projekt Haselmaus-Projekt wird abgeschlossen
Illingen · Noch ein letztes Mal kontrolliert der Landschaftsökologe Helmut Jochem die Nistkästen. Teilnehmer erwünscht.
Das vom Ingenieur für Landschaftsökologie Helmut Jochem in Zusammenarbeit mit dem BUND-Landesverband Saarland und verschiedenen Nabu-Gruppen initierte Haselmaus-Monitoring-Projekt im Illgrund und Ailsbachtal wird mit einer letzten Kontrolle der Nistkästen eingestellt. Das hat Jochem jetzt mitgeteilt. Deshalb werden alle interessierten Naturschützer sowie Kinder der Grundschulen Illingen und Hüttigweiler mit Ihren Eltern zur letzten Untersuchung – und anschließendem Abhängen der Kästen – eingeladen. Nach Abschluss der Aktion erhält jedes teilnehmende Kind kostenlos einen Haselmausnistkasten. Treffpunkt mit kurzer Besprechung der Vorgehensweise ist am Samstag, 15. Februar, 10 Uhr, in der Brunnenstraße 39 in Illingen bei Helmut Jochem. Mitzubringen sind festes Schuhwerk (oder Stiefel), Handy, Notizbuch und eine Beißzange.
Wie ein Blick ins Archiv zeigt, hatte sich Jochem bereits im November 2013 zusammen mit Vertreterin von BUND und Nabu sowie Waldexperten aufgemacht, um den Bestand der Haselmaus zu erforschen. Die Haselmaus ist die kleinste von vier europäischen Bilcharten und steht auf der Roten Liste, gilt allerdings noch nicht als bedroht, auch wenn ihre Zahl rückläufig ist. Wegen Veränderung der Lebensräume ist die Art stark dezimiert. 100 große und kleine Menschen, darunter Grundschulkinder aus Illingen und Hüttigweiler, hatten sich im November 2013 auf den Weg zu einer großen Wiese an der Rosentalbrücke gemacht, um dort Spuren der Haselmaus – beispielsweise angeknabberte Nüsse – zu entdecken. Nüsse gehören neben Pflanzen, Insekten, Knospen und Früchten zu den beliebtesten Mahlzeiten der kleinen Nager. Schon damals erfuhren die Kinder: Wo die Haselmaus vorkommt, da sind Gärten, Heckenstrukturen, Streuobstwiesen und Waldränder noch in Ordnung.
Der Ausflug damals war nicht ohne Folgen geblieben. Bereits im Januar des Folgejahres riefen BUND und Nabu zu Spenden auf, um davon Nistkästen zu organisieren für die Haselmäuse. Diese Kästen sollten im Illgrund und im Ailsbachtal aufgehängt werden. Insgesamt 100 Kästen wurden es schließlich, die auf einem insgesamt 15 Hektar großen Gelände aufgehängt wurden. Gebaut worden waren die 100 Nistkästen von Mitarbeitern des Werkstattzentrum für Behinderte (WZB) in Spiesen zu einem Sonderpreis. Damals sagte Jochem: „Jetzt ist es erstmals gelungen, im Illtal eine große Anzahl von Spezialnistkästen für die Haselmaus einzubringen und ein Monitoring zu beginnen. Am Ergebnis in ein paar Jahren wird es feststellbar sein, ob und wo diese imposante und zugleich kleinste Bilchart im Illtal noch vorkommt.“
2016 im November fand die erste Kontrolle statt, eine weitere im Februar 2018, die bislang letzte im Februar 2019. Nun findet am Samstag, 15. Februar die letzte Kontrolle statt. Dann wird das Projekt eingestellt.
Wer bei dieser letzten Aktion dabei sein möchte, der kann sich bei Helmut Jochem anmelden.
Weitere Informationen gibt es unter Telefon (0 68 25) 40 67 88.