Bus-Fahrgast muss Monate auf Rückerstattung warten

St. Wendel/Wustweiler. Preise für Busfahrkarten richten sich nach der Länge der Fahrtsstrecke. Das ist in der Regel überall so. Auch in unserer Region. Das Unternehmen Saar-Pfalz-Bus (SPB, vormals Regionalbus Saar-Westpfalz, RSW), berechnet die Preise dafür über ein so genanntes Wabensystem

St. Wendel/Wustweiler. Preise für Busfahrkarten richten sich nach der Länge der Fahrtsstrecke. Das ist in der Regel überall so. Auch in unserer Region. Das Unternehmen Saar-Pfalz-Bus (SPB, vormals Regionalbus Saar-Westpfalz, RSW), berechnet die Preise dafür über ein so genanntes Wabensystem. Und das funktioniert so: Je mehr Waben, in die das komplette Saarland unterteilt ist, ein Gast durchfährt, desto teurer der Transportpreis. Doch dieses System hat seine Tücken. Das zumindest musste Jan Meiser aus Illingen feststellen. Denn bei seiner Busfahrt von St. Wendel über Dirmingen nach Wustweiler sei ihm ein falscher, zu hoher Preis berechnet worden. Nicht nur einmal, sondern regelmäßig. Das allerdings fiel Meiser erst nach einiger Zeit auf, als er im Internet die Route und deren Preis kontrollierte. Das Ergebnis: Er hatte zu viel hingeblättert.Und was war der Grund für den zu hohen Transportpreis? Statt der eigentlich üblichen sechs Waben, die der Bus auf seiner Strecke zwischen St. Wendel und Wustweiler durchquert, verlangte der Busfahrer den Preis für sieben. So wie der computergesteuerte Ticketautomat es fehelerhaft angegeben hatte. Das wollte Meiser aber nicht auf sich beruhen lassen, und verlangte sein zu viel bezahltes Geld wieder zurück. Und genau damit begann seine Odyssee.Zuerst wandte er sich telefonisch ans SPB-Kundenzentrum. Teilerfolg: Mitarbeiter bestätigten den Fehler und kündigten auch an, ihn zu beheben. Außerdem sollte der Kunde rasch sein zu viel bezahltes Geld zurückerhalten. Die Ernüchterung: Es blieb bei der Absichtserklärung. Jetzt hieß es seitens der SPB-Beschwerdestelle, dass der Fall einfach zu lange zurückliege. Mit Entschädigung sei nicht mehr zu rechnen. Und offensichtlich der Fehler nicht zu beheben. Denn es blieb bei der falschen Wabenberechnung. Meiser ließ nicht locker, wollte sich so einfach nicht abspeisen lassen. Telefonierte sich nach seinen Angaben von SPB-Mitarbeiter zu SPB-Mitarbeiter durch. Schickte sogar Briefe an die Geschäftsleitung - die allerdings unbeantwortet geblieben sein sollen. Jetzt hatte er genug und informierte die Saarbrücker Zeitung über den Vorfall. Erst ein SZ-Anruf bei der SPB-Pressestelle brachte die ganze Sache wieder ins Rollen. Ergebnis: Nach etlichen Monaten gilt erst ab dieser Woche das korrekte Sechs-Waben-System auf der beanstandeten Strecke. Und: Meiser soll sein zu viel entrichtetes Geld wieder zurückerhalten, weil er all seine Fahrscheine aufbewahrte. Übrigens: Wem es ebenso erging, kann Ansprüche an die Geschäftsleitung stellen, aber nur dann, wenn die entsprechenden Belege vorliegen. Ansonsten habe der Kunde keinen Anspruch auf Entschädigung, sagte Pressesprecherin Sabine Klär. Fazit: Vom fehlerhaften Ticketverkauf bis zur Rückerstattung dauerte es sieben Monate. "Es ist schade, dass so viel Wirbel gemacht werden musste, bis was passierte", bemängelt Meiser. istDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leserreporter Jan Meiser. Sie haben auch Spannendes zu erzählen? Dann schicken Sie uns alles per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS an Tel. (06 81) 5 85 98 00, E-Mails an leser-reporter@sol.de

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