Theaterverein Illingen Buntes Treiben im breitesten Dialekt

Illingen · Mit der Mundart-Komödie „Die Erbtante aus Afrika“ landete der Theaterverein Illingen einen Volltreffer. Das Publikum war begeistert.

 Mächtig was zu Lachen gab es mit dem Ensemble der Mundartbühne Illingen.

Mächtig was zu Lachen gab es mit dem Ensemble der Mundartbühne Illingen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Die intensive Probenarbeit der Akteure des Theatervereins Illingen hat sich gelohnt. Bereits vom ersten Akt an zogen die Damen und Herren mit ihrer abstrusen Geschichte um Familie Blaumann die Zuschauer in ihren Bann. Überaus altersgemischt kam nicht nur das Ensemble, sondern auch das Publikum daher. Und das hatte sichtlich seinen Spaß an dem Treiben, das sich auf der Bühne abspielte. Absolut gerecht wurden die Schauspieler auch ihrem Namen Mundartbühne – je breiter, je besser, ließen sie das Dialekt aufleben. Selbst Martin Büdenbender, der den schwulen vermeintlichen Ehemann von Tochter Blaumann gab, hatte da seine liebe Not, dem Hochdeutschen treu zu bleiben.

Begrüßt wurde das Publikum von Akteur Jens Lenhoff. Er kam, passend zum Samstagabend im gestreiften Satinpyjama und blauem Bademantel daher. In dieser Montur machte Blaumann, um den sich die gesamte Geschichte rankte, einen Sprung hinter den Vorhang und nahm die Zuschauer mit in den Sonntagmorgen. Während er den gemütlich angehen ließ, machte sich seine Frau Ulla, glänzend gespielt von Brigitte Hoffmann, bereits fertig für den sonntäglichen Kirchgang. So richtig Fahrt nahm das Stück auf, als Postbotin Trine Sparbier, toll in Szene gesetzt von Margret Detemple, mit einem Brief bei den Blaumanns aufschlug. Geschrieben hatte ihn „Die Erbtante aus Afrika“, was dann auch den Titel der Komödie erklärte. Doch bei einem Brief sollte es nicht bleiben, der Besuch der Dame, die immer wieder Geld an ihrem Neffen geschickt hatte, ließ das Chaos ausbrechen. Kurt Blaumann wurde kurzerhand zum Witwer, seine Frau Ulla zur türkischen Putzfrau Ülla umfunktioniert. Zwei dicke Kissen dienten als Schwangerschaftsbäuche für die Töchter Gabi und Biggi und die beiden Tennispartner wurden zu den Ehemännern.

Für viel Gelächter sorgte die große Überraschung, die Tante Laura von und zu Gutenberg alias Sabine Engel mitgebracht hatte. Mit dem fast waschechten Afrikaner Idi Kongolus, gespielt Benedikt Schmidt, hatte sie für Dieter, dessen weibliche Seite stark ausgeprägt war, einen fast perfekten Liebespartner mitgebracht. Im zweiten Akt musste sich das Ensemble der Laienspieler dann ganz schön konzentrieren, während das Publikum seinem Gelächter freien Lauf ließ. Mit großer Spielfreude und Wortwitz spielten sich alle Mimen in die Herzen des Publikums, das sich mit langanhaltenden Beifall jeweils am Ende der drei Akte, aber auch mit immer wieder aufkommendem Zwischenapplaus bei den Amateurschauspielern für einen unterhaltsamen Abend bedankte. Die Fäden in der Hand hatte übrigens nicht nur auf der Bühne die Postbotin, Detemple war ganz nebenbei auch noch für die Regie des turbulenten, wenn auch manchmal etwas „bescheuerten“ Stücks verantwortlich.

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