Bombastische Show mit Gänsehaut

Illingen · Es war das letzte Konzert auf ihrer aktuellen Tour für The New Generation, und es wird ihnen in Erinnerung bleiben. Mit wuchtigen Stimmen und toller Show begeisterte die Band das Publikum und das Publikum die Band.

 Tolle Show vor vollem Haus: The New Generation beendeten ihre Tour in Illingen. Foto: Anika Meyer

Tolle Show vor vollem Haus: The New Generation beendeten ihre Tour in Illingen. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Ein Kranz von Lichtstrahlen senkte sich beim "Ave Maria" von der Decke herab und umschloss Sängerin Sabine Becker, die in prachtvoller, roter Robe auf der Bühne stand. Auf der Leinwand hinter ihr erschien das Orchester in Großaufnahme, links und rechts am Bühnenrand standen geschmückte, weiße Tannen, irgendwie sah man es überall Glitzern und Funkeln.

Das Grande Finale

Das Gute Bei The New Generation ist: Mit dem ganzen optischen Pomp, den sie auffahren, können sie musikalisch absolut mithalten. So bot sich den Zuschauern in der Illipse in Illingen eine geradezu bombastische Show - Gänsehaut garantiert.

Bandleader und Arrangeur Georg Fritz freute sich, dass der Saal vollbesetzt war: "Wir sind jetzt zum dritten Mal hier, und es ist toll, wie wir von Jahr zu Jahr mehr Anerkennung finden." Der Abend in Illingen sei übrigens das "Grande Finale", der Abschluss der diesjährigen "Christmas Classics"-Tour, die das Ensemble durch das Saarland und Rheinland-Pfalz geführt hat.

Im Gepäck hatte dieses, wie der Programmname schon sagt, klassische Weihnachtslieder, was allerdings nicht bedeutet, dass nicht auch etwas Pop und Swing hätte mitspielen dürfen. So konnte es vorkommen, dass direkt nach einer andächtig-erhebenden Hymne wie "Adeste Fideles" im lateinischen Originaltext plötzlich nach amerikanischer Manier fetzig abgerockt wurde und Rentiere mit Schal und Mütze über die Bühnenleinwand galoppierten. Dass Sänger wie Orchester bei all dem ordentlich Spaß hatten, blieb nicht verborgen und so zündete auch stets der wohldosiert eingestreute Humor. Die Background-Sänger mit Rentiergeweihen beispielsweise waren ein echter Hingucker und die Parodie von Martin Herrmann auf den Sprachstil der 30er-/ 40er-Jahre so köstlich, dass die Werbung für CDs und Kinder-"Leibchen" am Promo-Stand zur Comedy-Einlage geriet. "Süßer die Glocken nie klingen" in dieser Sprache - ohne das Kratzen einer Schallplatte - war dann ein ganz ungewohntes Erlebnis. Dabei erklärte Herrmann auch, dass man aufgrund des vom Publikum mehrfach geäußerten Wunsches ein paar mehr deutsche Lieder ins Programm genommen habe.

Humorvolles Gebet

Mit Powerstimmen glänzten außer den bereits genannten Bernard Smith, Pamela O'Neal, Svenja Meyer sowie bei einem Elvis-Auftritt Rainer Dietrich. Zwischendurch schwenkte das Bühnenlicht immer wieder zu Margit Reinhard-Hesedenz, die Gedichte und andere Texte las. So beispielsweise ein humorvolles Gebet aus dem 19. Jahrhundert oder die Geschichte einer Art Missverständnis zwischen einer Frau, dem Christkind und dem Finanzamt. Vom Publikum gab's dafür immer wieder großzügigen Applaus.

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