Hirzweiler putzt sich raus. 650 Jahre wird man schließlich nur einmal. Am 19. Mai 1365 wurde der Ort zum ersten Mal urkundlich erwähnt. "Da man zählte von Gottes Geburt dreizehn hundert und fünf und sechzig Jahr, des Montags vor der heiligen Auffahrt unseres Herrn", wie es in der Urkunde heißt. "Und das wollen wir natürlich feiern", sagt Ortsvorsteher Helmut Raber. Und da der Geburtstag dank der alten Urkunde sogar auf den Tag genau zu bestimmen ist, lag es nahe, am 23. und 24. Mai Geburtstag zu feiern. "Wir wollten eine richtige, große Feier", sagt Raber. Kein lang gezogenes Jubiläumsjahr, sondern eben eine Geburtstagsfeier.

Seit vergangenem Jahr hat eine zehnköpfige Mannschaft an den Planungen gesessen. "Im Kern organisiert der Ortsrat die Feier", erklärt Raber. 12 000 Euro haben sie zusammenbekommen, 3500 von der Gemeinde, der Rest sind Spenden. Da der Ortsrat allerdings aus rechtlichen Gründen kein eigenes Konto haben darf, hat die Gemeinde hierbei helfen müssen.

Aber es ist ein Programm herausgekommen, das sich sehen lassen kann. Los geht es am Samstag, 23. Mai, mit einem großen Umzug durch das Dorf. 30 bis 35 Gruppen werden dabei sein, der Großteil von Vereinen aus dem Dorf. "Wir hatten zuerst überlegt, einen Mittelalter-Umzug zu machen. Aber das wäre für viele Vereine zu viel Aufwand geworden", erklärt Raber. Stattdessen soll der Umzug ein Querschnitt durch die alte und junge Geschichte des Ortes werden. So laufen die Fußballer in historischen Trikots mit. Und ein wenig Mittelalter kommt dann doch noch auf. Benjamin Kiehn von der Fark wird mit einer Mittelalter-Gruppe dabei sein und außerdem mit einem Spielmannszug für den nötigen Hauch Geschichte sorgen. Dazu kommen, Oldtimer, Pferde und sogar ein paar Lamas.

Los geht der Umzug um 16 Uhr auf dem Sportplatz und zieht dann gemächlich durch den Ort - allerdings nicht über die Hauptstraße. Weil die als Landesstraße an dem Wochenende nicht gesperrt werden darf, geht es über Umwege. Ziel ist dann das große, eigens aufgestellte Festzelt an der Dorfwaldhalle.

Um 19 Uhr wird dort die Feier offiziell mit Grußworten und einem kurzen historischen Abriss von Helmut Grob eröffnet. Aber alles soll möglichst kurz gehalten sein. "Die Leute sind schließlich zum Feiern da", sagt Raber. Und dafür ist nach dem offiziellen Teil reichlich Gelegenheit, mit Auftritten von Jäb und Jolanda, Langhals und Dickkopp und dem Konzert der Gambles.

Am Sonntagmorgen geht es mit Kultur weiter. Die SR2-Sendung Fragen an den Autor bespricht um 11 Uhr das Buch "Krieg der Generationen" von Michael Opoczynski. Ab 14 Uhr gibt es ein großes Kinderprogramm. Um 17 Uhr treten die Zirbelknechte auf und ab 19 Uhr darf wieder getanzt und gefeiert werden. Und darum geht es den Hirzweilern ja.