Brauturm-Projekt Auf dem alten Höllgelände geht es stetig voran

Illingen · In großen Schritten wächst die Brauturmgalerie in Illingen ihrem Abschluss entgegen. Ende 2018 soll Eröffnung sein.

Auch wenn zurzeit das Tor zur Baustelle Brauturmgalerie (BTG) in der Ortsmitte Illingen verschlossen ist, die Kräne sich nicht drehen und es verdächtig still ist, gibt es keinen Anlass zur Beunruhigung. Die ausführenden Firmen urlauben noch verdientermaßen, nächste Woche geht es weiter.

Verzögerungen im Bauablauf hatte es am Anfang durch Baugrund und Statik gegeben, so eine Information der BTG. Seither werde der Zeitplan eingehalten. Ziel der Fertigstellung sei nach wie vor Ende 2018.

Die Rohbauarbeiten werden bis Anfang Februar abgeschlossen sein. Parallel, seit Oktober 2017, findet schon die Installation der Haustechnik statt. Die Dacharbeiten sind im Gange. Im Frühjahr soll mit der Außenanlage begonnen werden.

Man liege voll im Plan, teilte der Sprecher der BTG-Investorengruppe Jörg Michael Fries mit. „Nachdem der Rohbau jetzt kurz vor seinem Abschluss steht, kann man die Lage und die Vorzüge der Wohnungen weiteren Interessenten endlich auch vor Ort zeigen. Viele potenzielle Anwärter konnten sich das trotz detailliertem Modell und den Bauplänen vorher nicht so gut vorstellen. Erst wenn man an Ort und Stelle steht, die Lage, die Ausrichtung, den Ausblick sowie Größe und Zuschnitt der Wohnungen sieht, fällt die Entscheidung leichter. Deswegen werden wir auch noch für das Frühjahr zu einem Tag der offenen Tür einladen.“ Auf der etwa 2,2 Hektar großen Fläche mitten im Zentrum, wo früher Wurstwaren hergestellt wurden und noch viel früher die Brauerei Holweck Bier braute, entsteht ein komplett neuer Ortskern, ein Leuchtturmprojekt, das im Saarland seinesgleichen sucht, wie Bürgermeister Dr. Armin König nicht müde wird zu betonen.

Ein Blick zurück. 14 Jahre lang verrottete die Industriebrache. Es war nicht nur kein schöner Anblick, sondern die Ruine legte auch unternehmerisches Missmanagement für jeden deutlich sichtbar offen. Es war wie eine schwärende Wunde. Erst ruinierte sich der Wurstwarenhersteller, dann blockierte ein Grundstücksstreit zwischen öffentlicher Hand und den früheren Besitzern jede Entwicklung der für Illingen so wichtigen Immobilie.

Dann ging es plötzlich ganz schnell. Die neue Brauturm-Galerie-Gesellschaft legte ein Konzept vor, das rund um das namensgebende Bauwerk „Brauturm“ ein Wohn-­, Geschäfts- und Freizeitzentrum vorsieht. Daneben wird in einem späteren Bauabschnitt der Arbeitersamariterbund (ASB) einen Gebäudekomplex errichten, in dem Senioren, Menschen mit Behinderung und jüngere Pflegebedürftige einen Platz finden sollen.

Auch das gesamte Umfeld wird neu geordnet. Der durch ungeordnete Hinterhofsituationen geprägte Rückseite der Hauptstraße rückt künftig stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit.

Die Planer nehmen zudem die Anbindung der Brauturmgalerie für motorisierten Liefer-, Einkaufs- und Bewohnerverkehr aus südlicher Richtung In Angriff. Die neue Zufahrt erfolgt von der Poststraße. Ein Fußweg soll den südlichen Bereich der Hauptstraße und dessen Umfeld mit Parkdeck, Illipse und Pfarrheim verbinden.

Aufmerksam beobachtet wird auch der Baufortschritt der geplanten Gastronomie, die von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Gemeinde ist.

Die Krombacher Brauerei hat den rund 350 Quadratmeter großen Gastro-Bereich in der BTG schon gepachtet und nutzt die Erfahrungen der Familie Johannes als Betreiber vor Ort. Darüber hinaus sollen sämtliche Gewerbeeinheiten nach den Sommerferien an die Mieter übergeben werden.

Diese würden dann noch eigene Installationen und Ausbauarbeiten bis zur Eröffnung vornehmen, teilte Fries mit.

Interessant sei ferner, so Fries, dass alle bisherigen Käufer der Wohnungen aus dem Illtal stammten. „Insbesondere die guten Bus- und Bahnanbindung direkt vor der Haustür waren ein wichtiges Entscheidungskriterium“, fügte Fries hinzu.

Das Gesamtprojekt ist mit etwa 20 Millionen Euro veranschlagt.

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