Applaus für die Frau am Klavier

Illingen · Das erste von insgesamt vier Konzerten der Illinger Jazz-Lounge in der Reihe „Frau am Klavier“ bestritt die Pianistin Anke Helfrich. Die Jazz-Fans erlebten einen spannungsreichen, künstlerisch und – dank der Käserei Hirztaler – auch kulinarisch gehaltvollen Abend.

 Zum Auftakt der Konzertreihe „Frau am Klavier“ gastierte Anke Helfrich im Rathausfestsaal in Illingen. Foto: Andreas Engel

Zum Auftakt der Konzertreihe „Frau am Klavier“ gastierte Anke Helfrich im Rathausfestsaal in Illingen. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

"Es ist mir wichtig, dass man die verschiedenen Jazzstile kennt, sich das Beste überall herauszieht und daraus dann seinen eigenen Stil entwickelt. Alles, was man hört, sollte in dem eigenen Spiel aufgehen." Anke Helfrich wird gern mit Thelonious Monk verglichen, kaum verwunderlich, sagt sie doch: "Ich habe die alten Meister gehört, geliebt und wurde dadurch inspiriert." Gerade der eigenwillige Klavierstil des US-Musikers ist es, der das Spiel von Anke Helfrich beeinflusst hat. Mit ihrer Version des Monk-Songs "Think of me" lässt sie es sich dann auch nicht nehmen, ihre Bewunderung für "einen meiner Haupt-Inspiratoren" mit dem Publikum zu teilen.

Mit Anke Helfrich präsentierte die Illinger Jazz-Lounge die erste von vier Künstlerinnen zu der Reihe "Frauen am Klavier ". Mithilfe ihrer Musik will Helfrich, die in Namibia und später in Weinheim aufwuchs, wo sie auch heute lebt, nicht nur Gedanken, sondern vor allem Emotionen transportieren. Besonders steht der Aspekt Sehnsucht im Vordergrund. In "Upper West Side" blickt sie auf ihre Zeit in New York zurück, in der sie kaum geschlafen habe. Dort absolvierte die Musikerin im Rahmen eines Stipendiums private Studien bei Kenny Baron und Larry Goldings. Außerdem studierte Helfrich in Freiburg und Hilversum, sammelte etliche Jazzpreise und brachte 2009 ihr bislang letztes Album, "Storm- proof", heraus.

Weitere Songs widmet Helfrich der Sehnsucht nach ihrer Familie oder der Schönheit Italiens. Dabei wechselt die Jazzpianistin ständig Tempo und Klangfarbe ihrer Präsentation: Mal gemächlich, mal rasend schnell, melancholisch, dramatisch, dann wieder euphorisch klingend deckt sie alle möglichen Facetten des jazzigen Klavierspiels ab.

Außer einem unterhaltsamen Programm bot der Abend im Illinger Rathaus auch kulinarische Genüsse. Die Hirztaler Dorf- und Schaukäserei bot verschiedene Käsesorten, das Weingut Helmut Herber den dazu passenden Rebensaft. "Wir wollen dadurch mit den Leuten ins Gespräch kommen, ein kommunikatives Setting über das Musikalische hinaus bieten", erklärte Elfi Kleiss, Mitorganisatorin der Reihe. Dass die Idee gut ankam, davon zeugte ein voller Konzertsaal mit vielen Jazzbegeisterten.

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