Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe im Saarland Ein offenes Gespräch über Alkoholsucht - und wie man die Reißleine doch noch zieht

Illingen · In Neunkirchen findet am Samstag, 4. September, der vierte Selbsthilfetag der Gesetzlichen Krankenkassen im Saarland statt. Wir stellen im Vorfeld Selbsthilfegruppen aus der Region vor. Heute: Der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe im Saarland. Ein offenes Gespräch über Alkoholsucht.

 Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie hier das Tellermalen, mussten die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe im Saarland wegen der Pandemie auf Eis legen.

Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie hier das Tellermalen, mussten die Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe im Saarland wegen der Pandemie auf Eis legen.

Foto: Manfred Kessler

„Ein Freund nimmt mich so an, wie ich bin“. Aufgrund dieser Erfahrung gründeten ehemalige Patienten von Fachkrankenhäusern 1956 die ersten Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe in Deutschland. „Der Name ist Programm“, betont Manfred Kessler, der sich seit über 20 Jahren in der Suchtkrankenhilfe im Saarland engagiert. Der 69 Jahre alte Illinger hat selbst getrunken, bis er 45 war und ihm schmerzlich bewusst wurde: „Alkohol löst keine Probleme, er schafft neue.“ Gerade noch rechtzeitig zog er damals die Reißleine, bevor seine Ehe kaputt ging und die beruflichen Probleme überhand nahmen. Eine „normale Trinkerkarriere“ eben, sagt Manfred Kessler heute mit großer Offenheit.