Wechsel an der VHS-Spitze 35 Jahre für die VHS Illingen

Illingen · So hatte sich der langjährige Leiter der Volkshochschule Illingen, Horst Eisenbeis, seinen Abschied sicher nicht vorgestellt. Konnte er 2018 noch stolz 836 Einzelveranstaltungen und 3126 Unterrichtsstunden vermelden, waren es pandemiebedingt im Jahr 2020 gerade noch 187 Veranstaltungen und 903 Unterrichtsstunden.

 Horst Eisenbeis und Bürgermeister Armin König

Horst Eisenbeis und Bürgermeister Armin König

Foto: Florian Land

Für seine Nachfolgerin Ellen Küneke und den Vorsitzenden, Bürgermeister Armin König, ist dies nun eine Herausforderung für die nächsten Semester, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Illingen. Sie gehen „mit großem Engagement“ an die Revitalisierung der Erwachsenenbildung nach Corona, wie Küneke verspricht. „Ideen gibt es jede Menge“, sagt sie. „Doch zuerst müssen die Grundlagen stimmen“, ergänzt König.

Bildung und Kultur kamen in der Pandemie unter die Räder, nicht nur im Schulbereich, sondern auch in der Erwachsenenbildung. Und doch gelang es, trotz der massiven Lockdown-Folgen, wenigstens eine Basis von Veranstaltungen und Kursen über die Runden zu bringen. Es war ein nie dagewesener Einschnitt für die VHS; dagegen war der Umzug von Illingen vor vielen Jahren noch harmlos. Auch der Vorsitzende der VHS, Bürgermeister Armin König, klagte über den schlechten Stellenwert, den die Bundes- und die Landespolitik der Bildung und der Kultur und im speziellen der Erwachsenenbildung schenkten. Ungeachtet dessen gab es Zukunftsprojekte, die auch für die Zukunft der VHS Illingen von großer Bedeutung sind. Dazu gehören das Virtuelle Mehrgenerationenhaus, die Kampagne Onlinerland Saar, die Beteiligung am Ferienpass der Gemeinde Illingen und die Gesundheits- und Präventionsangebote. Die gehen immer. Dagegen fanden digitale Kursangebote kaum Anklang. „Die Leute wollen einander treffen und sehen“, sagt Eisenbeis.

35 Jahre lang stand er an der Spitze der VHS Illingen. Er war eine Institution, eine Autorität, der die Volkshochschule aus kleinen Anfängen zu einem wichtigen Player im Kreis gemacht hat.

„Du bist Bildungsmensch und Musiker, Breitenkultur-Arbeiter und Charakterkopf — alles zusammen“, würdigte König seinen VHS-Leiter. „Ich habe all die Jahre immer gern mit dir zusammengearbeitet. Ich schätze dich als Typ und als Mann mit Bildung - alte Schule mit 68er-Revolutionserfahrung.“ Horst Eisenbeis habe die VHS Illingen seit 35 Jahren maßgeblich geprägt. „Das gesamte Programm in diesen 34 Jahren war von ihm konzipiert und auf eine breite Hörerschaft zugeschnitten. Über 100 000 Unterrichtsstunden, unzählige Besucher – es ist eine gigantische Bilanz.“ Gleichzeitig lobte König die hervorragende Zusammenarbeit mit Geschäftsführerin Petra Baltes und der Gemeinde sowie mit dem zuständigen Fachbereich Bildung und Soziales von Cordula Ogrizek.

 Horst Eisenbeis und Armin König

Horst Eisenbeis und Armin König

Foto: Florian Land

Die neue Leiterin Ellen Küneke ist wie Eisenbeis sehr erfahren und wurde wie Eisenbeis und König durch das Illtal-Gymnasium geprägt. Sie gehörte dort zum ersten Abiturjahrgang, war später Pädagogik-Leiterin und stellvertretende Direktorin am IGI, bevor sie als Schulleiterin am Hochwald-Gymnasium Wadern Modellprojekte wie „Selbstständige Schule“ in die Tat umsetzte. Seit 2020 ist sie in Pension und freut sich auf neue Herausforderungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort