Wellesweiler Bergbau und Arbeiterbewegung

Wellesweiler · Der historische Verein Wellesweiler widmet sich in den kommenden Veranstaltungen der Bergbaugeschichte in der Region und die Geschichte der Arbeiterbewegung in Neunkirchen.

 Premierenwanderung am 6. Dezember 1997 mit nahezu 150 Teilnehmern: Auf dem Bergbauweg zwischen Bexbach und Wellesweiler, hier vor einem Grenzstein, informiert Bergbauhistoriker Delf Slotta.

Premierenwanderung am 6. Dezember 1997 mit nahezu 150 Teilnehmern: Auf dem Bergbauweg zwischen Bexbach und Wellesweiler, hier vor einem Grenzstein, informiert Bergbauhistoriker Delf Slotta.

Foto: Hiegel, Willi

Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte weist auf drei Veranstaltungen in April hin. Am 8. April steht eine Wanderung auf dem Bergbauweg Bexbach-Wellesweiler auf dem Programm. Am 16. April folgt Kaffeeklatsch im Junkerhaus. Und am 19. April schließt sich ein Vortrag im Junkerhaus an.

Die Ausbeute von Erz- und Kohlevorkommen begann in unserer Gegend vor etwa 2000 Jahren. Zahlreiche Funde belegen die einstmals bedeutenden Abbaustätten, die sich auf dem Gebiet von Bexbach und Wellesweiler befanden. Der vor Jahren geschaffene Wanderweg „Grubenweg Bexbach-Wellesweiler“ soll an die große Vergangenheit dieses Abbaus erinnern, denn auf dem Weg wird die große Bergmannsgeschichte wieder lebendig, die bis zur heutigen Nutzung der Kohle im Kraftwerk Bexbach zur Energieversorgung reicht. Treffpunkt ist am Samstag, 8. April, um 14 Uhr auf dem Parkplatz Schützenhaus Bexbach, am Ende der St. Barbara-Siedlung. Entgelt: fünf Euro.

Dr. Fabian Trinkaus hält am Mittwoch, 19. April, 19 Uhr, im Junkerhaus einen Vortrag zu dem Thema „Der kurze Sommer der Neunkircher Arbeiterbewegung. Sozialdemokratie, Sozialismus, Kommunismus in Neunkirchen 1918/19 bis 1933/35“. Die Demokratie in Deutschland ist eng verknüpft mit der historischen Arbeiterbewegung. Nach dem bürgerlichen Revolutionsschub um die Jahre 1848/49 dachte diese die Gedanken von Freiheit und Gleichheit in einem demokratischen Gemeinwesen konsequent weiter. Bis zum Ersten Weltkrieg stieg die SPD als politischer Arm der Arbeiterbewegung trotz Diskriminierungen und objektiver Benachteiligungen zur stärksten Kraft im Reichstag auf, während sich die eng mit der Sozialdemokratie verflochtenen Gewerkschaften zu einem soziopolitischen Faktor ersten Ranges entwickelten. Am Saarrevier ging diese Entwicklung trotz seiner sich rasch entfaltenden Industrie weitgehend vorbei.

Dies trifft auf die Hüttenstadt Neunkirchen in besonderem Maße zu. Erst im Gefolge des Ersten Weltkriegs konnten sich die Organisationen der Arbeiterbewegung in der Industriegemeinde an der Blies etablieren. In dem Vortrag werden zunächst die Faktoren ausgelotet, weshalb der Durchbruch der Arbeiterbewegung hier eher spät erfolgte.

Ein Meilenstein: Die Saarabstimmung am 13. Januar 1935. Die Wartburg in der Saarbrücker Martin-Luther-Straße  stand zwei Tage lang im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit.  Hier der Blick in den Saal während der Auszählung, die sich bis zum frühen Morgen des 15. Januar hinzog.

Ein Meilenstein: Die Saarabstimmung am 13. Januar 1935. Die Wartburg in der Saarbrücker Martin-Luther-Straße stand zwei Tage lang im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Hier der Blick in den Saal während der Auszählung, die sich bis zum frühen Morgen des 15. Januar hinzog.

Foto: Landesarchiv des Saarlandes

Sodann wird die Bedeutung des Ersten Weltkriegs für deren Aufstieg diskutiert. Auch die weitere Entwicklung der 20er Jahre inklusive der Polarisierung in einen sozialdemokratischen und in einen kommunistischen Flügel werden betrachtet. Zuletzt steht die politisch-weltanschauliche Konfrontation im Zuge des Saarabstimmungskampfes im Fokus. Eintritt Nichtmitglieder: fünf Euro.

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