Hexennacht Die Hexen waren los in Wellesweiler
Wellesweiler · Der Kleingärtnerverein pflegt die alte Tradition der „Hexenverbrennung“.
Die bösen Geister sind vertrieben, Frühling und Sommer können kommen: Endlich war es an diesem 30. April wieder möglich, nach zweijähriger Corona-bedingter Pause das traditionelle Hexenfeuer zu entzünden, schreibt Waltraud Boltz für den Kleingärtnerverein Wellesweiler. Das Fest begann mit einem gemeinsamen Abendessen unter den Augen einer Hexe, die eigens vom Brocken angereist war. Im ersten Vorsitzenden des Kleingärtnervereins, Seppl Bosic und dem Ortsvorsteher von Wellesweiler, Dieter Steinmaier, fand sie sogar zwei Verehrer. Nach Einsetzen der Dämmerung wurde dann traditionsgemäß eine ihrer Kolleginnen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Um sie war es nicht schade, hatte sie doch nichts als Sägespäne im Kopf und trug abgelegte Kleider von Karin Bosic, der Frau des ersten Vorsitzenden. Der Vorsitzende des „Landesverband Saarland der Kleingärtner, Wolfgang Kasper, freute sich über die Einladung zu diesem Fest, das in seinem Funktionsbereich auf diese Art nur hier in Wellesweiler gefeiert wird, wie es weiter heißt.
In der Walpurgisnacht sollen der Legende nach die Hexen auf dem Brocken im Harz ihren Hexentanz aufgeführt haben. Sie versammelten sich dort um ein riesiges Lagerfeuer, bei der Rituale und viele Flugeinlagen mit ihren Besen oder Mistgabeln stattgefunden haben sollen. Vielen Kindern dürfte der Tanzplatz der Hexen als „Blocksberg“ bekannt sein.
Als Gegenmaßnahme gegen die Flüche der Hexen wird nicht nur in Wellesweiler, sondern in vielen Gegenden seit alters her in der Walpurgisnacht ein Hexenfeuer entzündet und auf vielfältige Art gefeiert. Der Name des Festes leitet sich von der heiligen Walburga ab, die am 1. Mai heiliggesprochen wurde und die unter anderem als Schutzheilige gegen Seuchen, andere Krankheiten, Hungersnot und Missernte gilt.