Projekt am Gymnasium am Krebsberg Spurensuche in der Vergangenheit mit Blick für die Zukunft

Neunkirchen · Projekt beendet: Das Neunkircher Gymnasium am Krebsberg beteiligt sich an der Verlegung von „Stolpersteinen“.

 Bei den elf verlegten Steinen haben die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des GaK zu neun Steinen die Biographien der Opfer ermittelt.

Bei den elf verlegten Steinen haben die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des GaK zu neun Steinen die Biographien der Opfer ermittelt.

Foto: Irmgard Wilhelm-Schaffer

Die bisweilen detektivische Kleinarbeit am Gymnasiums am Krebsberg, die im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Klassenstufe 10 und eines Seminarfaches im Schuljahr 2017/18 von Schülerinnen und Schülern unter Leitung von Irmgard Wilhelm-Schaffer begonnen wurde, fand jetzt ihren Abschluss in der Verlegung von elf sogenannten „Stolpersteinen“ in Wiebelskirchen, Wellesweiler und Neunkirchen (die SZ berichtete). Hierbei handelt es sich um ein Projekt des Künstlers Günter Demnig, der vor den Häusern von Opfern der NS-Zeit Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig einlässt. Stolpersteine heißen sie, weil man bei ihrem Anblick sozusagen in Gedanken „stolpern“ soll, indem man innehält und an die Opfer denkt. Bei den elf verlegten Steinen haben die ehemaligen Schülerinnen und Schüler zu neun Steinen die Biographien der Opfer ermittelt.

Hierzu war Recherche in diversen Archiven nötig, teilt die Schule mit, zum Beispiel das Sichten von Adressbüchern, Berufslisten, von langen Transportlisten, von Gefängnis-und KZ-Unterlagen. Dabei wurden sogar persönliche Kontakte bis in die USA geknüpft. Meist verlieren sich die Spuren der Opfer in den Gaskammern der Vernichtungslager. Doch eines steht fest: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“. „Dass dies nicht geschehen möge bei Neunkircher NS-Opfern, dazu haben unsere Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Beitrag geleistet“, lobte Schulleiterin Sigrid Maschlanka. Dies sei überdies echte Projektarbeit von den Schülern und Schülerinnen sowie der Kollegin. „Durch die eigenen Recherchen und Kontakte wurden nicht nur geschichtliche Fakten und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt, sondern auch ein persönlicher Bezug hergestellt, der sich nachhaltig auf das Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung auswirkt.“

 Stolpersteine.

Stolpersteine.

Foto: Irmgard Wilhelm-Schaffer

Der Schulverein der Gymnasiums am Krebsberg unterstützte die Aktion finanziell mit 400 Euro und wird dies auch für zukünftige Beteiligungen der Schule an dem Projekt „Stolpersteine“ tun, teilt die Schule abschließend mit.

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