Großer Auftritt für kleine Indianer

Humes. Hough Wakatanka. Hough. Es war nicht leicht, sich am Sonntagnachmittag den Weg in den Theatersaal des Gasthauses Ziegler in Humes zu bahnen. Überall wimmelte es von Indianern des Stammes der Wakatanka, die sich auf ihren großen Auftritt vorbereiteten

Humes. Hough Wakatanka. Hough. Es war nicht leicht, sich am Sonntagnachmittag den Weg in den Theatersaal des Gasthauses Ziegler in Humes zu bahnen. Überall wimmelte es von Indianern des Stammes der Wakatanka, die sich auf ihren großen Auftritt vorbereiteten. Kaum hatte man seinen Platz eingenommen, erklangen auch schon die Trommeln der Krieger, und die Besucher des Kindermusicals zum Mitmachen befanden sich mitten im Indianerdorf. Schnell erfuhren sie von den Sorgen und Nöten der Gemeinschaft: Immer häufiger kommen die Krieger ohne Beute von ihren Büffel-Jagdzügen zurück. Die Wakatankas leiden Hunger. Die Kinder des Stammes wissen von Erzählungen, dass die Bleichgesichter die Schuld am Verschwinden der Tiere haben. Sie beschließen sich auf eine abenteuerliche Reise in die Stadt der Weißen zu machen. Alles findet schließlich ein versöhnliches Ende. Die Herausforderung, mit 80 Akteuren, fast alles Kinder, ein Theaterstück mit viel Musik auf die Beine zu stellen, ist der Instrumentalverein Eppelborn (IVE) eingegangen. "Gerne eingegangen", wie IVE-Jugendleiterin Anne Ruschel betont. Denn außer zu unterhalten, sollte das Stück auch den einen oder anderen aus dem jungen Publikum motivieren, beim Musikverein ein Instrument zu erlernen. Vereinswerbung mal anders eben. Ganz so einfach war es zunächst allerdings nicht, Wakatanka auf die Bühne zu bringen. Denn in Eppelborn konnte der IVE keinen Kinderchor finden, der den Verein bei seinem Projekt unterstützen wollte. Über die Dirigentin des Jugendorchesters, Claudia Wäldner-Jene, kam schließlich der Kontakt zur Chor-AG der Grundschule Oberlinxweiler zu Stande, die gerne bereit war mitzusingen und -zuschauspielern. Den musikalischen Part übernahm natürlich der IVE selber: über sein Jugendorchester. Unterstützt wurde er dabei von der Flöten-AG der Grundschule Eppelborn. Die komplette Bühnendekoration, einschließlich eines großen Tipis, eines Totempfahls, eines schmucken Bühnenbildes sowie zahlreichen Trommeln wurden von den Kindern und ihren Eltern gestaltet. Ebenso waren die Kostüme zum größten Teil selbst entworfen. Das Jugendorchester spielte mit Westernmelodien groß auf, und die kleinen Sänger zeigten sowohl als Chor als auch als Solisten viel Talent. Das sah auch das Publikum so, das nach der 50-minütigen Vorstellung viel Applaus spendete und nicht einfach zum Zuschauen und Applaudieren gekommen war, sondern auch zum Mitmachen. So durften die Kinder auf den Boden stampfen oder die Büffelgeister rufen. Daneben lernten sie viel über Indianer, Büffel und vor allem, dass das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen auch friedlich von statten gehen kann.

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