Städtische Galerie Neunkirchen Weiß war der Schnee

Neunkirchen · Das Gletscherprojekt von Thomas Wrede – die Fotoausstellung ist ab Freitag, 8. April, in der Städtischen Galerie Neunkirchen zu sehen.

 Thomas Wrede, Diavolezza, 2020 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Thomas Wrede, Diavolezza, 2020 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Foto: Thomas Wrede/thomas wrede

Der Klimawandel betrifft als globale Bedrohung die gesamte Menschheit und ist kaum noch aufzuhalten. Der Fotograf Thomas Wrede, der in seinem Werk immer wieder die Sehnsucht nach Natur reflektiert, hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und in einer für ihn typischen Bildsprache das Abschmelzen alpiner Gletscher eindrucksvoll festgehalten. Entstanden sind spektakuläre Landschaftsaufnahmen, die die Monumentalität der Bergwelt sowie die Schönheit und Fragilität des Eises widerspiegeln, teilt die Städtische Galerie Neunkirchen mit. Erstmalig sind die Arbeiten seines neuesten Projektes nun unter dem Titel „Weiß war der Schnee“ ab 8. April im großen Umfang in der Städtischen Galerie Neunkirchen zu sehen.

„Ich wollte Bilder finden, die die Spuren der Klimakrise und den fast hoffnungslosen Kampf gegen diese rapiden Veränderungen in unserer Heimat sichtbar werden lassen sollen“, so Thomas Wrede.

Seit 2017 reist der Künstler immer wieder in die Alpen, unter anderem zum Rhonegletscher, der der bekannteste Gletscher der Schweiz ist und zugleich der größte der Alpen. Man rechnet damit, dass dieser bis Ende des Jahrtausends komplett verloren ist. Thomas Wrede richtet seine Kamera auf die Oberflächen der Gletscher, die mit speziellen Vliesen abgedeckt werden, um das Abschmelzen im Sommer zu verhindern. Und er steigt ins Innere der Eishöhlen, um dort einzufangen, wie das Sonnenlicht durch die mittlerweile immer dünner werdenden Eisschichten und die dort jahrhundertelang eingeschlossenen Sauerstoffblasen fällt. Das Ergebnis sind Bilder mit faszinierenden Lichtstimmungen. Die Gletscherbilder werden in der Ausstellung ergänzt von älteren Arbeiten unter anderem aus Thomas Wredes Werkreihen „Samsö“ (1990er) und „Real Landscapes“ (seit 2005): Arbeiten, die die Grenze von Inszenierung und Wirklichkeit, von Fiktion und Dokumentation verschmelzen lassen.

 Thomas Wrede, Rhonegletscher inside #6, 2019  Foto: Wrede/ VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Thomas Wrede, Rhonegletscher inside #6, 2019 Foto: Wrede/ VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Foto: thomas wrede
 Thomas Wrede, Rhonegletscher V 2020 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Thomas Wrede, Rhonegletscher V 2020 © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Foto: Thomas wrede

Geboren 1963 in Iserlohn, studierte Thomas Wrede an der Kunstakademie Münster, wo er Meisterschüler von Prof. Gunther Keusen war. Ebenso studierte er Fotografie bei Prof. Dieter Appelt in Berlin. Seit 2015 ist er Professor für Fotografie und Medien an der Hochschule der bildenden Künste in Essen. Thomas Wredes Werke wurden in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Wrede lebt und arbeitet in Münster.

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