Ersatzneubau Der FVN hat noch Fragen zur „neuen Heimat“

Neunkirchen · Der FV Neunkirchen wird wegen des Grundschulbaus an der Fernstraße bald ins Wagwiesental umziehen.

 Patrick Martin, der 1. Vorsitzende des FV Neunkirchen.

Patrick Martin, der 1. Vorsitzende des FV Neunkirchen.

Foto: Stefan Holzhauser

(sho/mbe) Patrick Martin und seine Vorstandskollegen vom FV Neunkirchen beschäftigt derzeit vor allem eine Frage: Sie wollen wissen, wie es mit dem bisher an der Fernstraße beheimateten Club weitergeht. „Es ist beschlossen, dass auf unserem bisherigen Vereinsgelände bis 2022 eine Grundschule entstehen wird. Wir sind ein Verein, bei dem Integrations-, Brennpunkt-, und Nachwuchsarbeit im Vordergrund stehen. Deswegen stehen wir dem Projekt natürlich grundsätzlich positiv gegenüber“, sagt der 1. Vorsitzende des FVN, der das Amt seit 2012 bekleidet.

Den Platz an der Fernstraße nutzte der FVN bisher im Rahmen eines sogenannten Gestattungsvertrags mit einem Sonderkündigungsrecht. Dieses greift nun auch im Falle des Schulbaus. „Und das akzeptieren wir auch“, versichert Martin. Genauso wie den Umzug des Vereins ins Wagwiesental, wo der Verein ein neues zu Hause finden wird. Dort wird er sich den Kunstrasenplatz dann mit anderen Vereinen teilen.

Bei welchem Thema Martin allerdings noch offene Fragen sieht, ist die Beurteilung, wie viel das aktuelle Clubheim des FV Neunkirchen an der Fernstraße wert ist. Zuletzt habe man bei der Bewertung von Aspekten wie Gebäudeverlust, Zeitwert und Nutzungswert „noch recht weit auseinandergelegen,“ sagt Martin.

Neunkirchens Oberbürgermeister Jörg Aumann sieht das anders: „Gemäß dem Vertrag wird der Wert des Clubheims von keiner Partei festgelegt oder verhandelt, sondern vom Gutachterausschuss des Landkreises Neunkirchen bestimmt.“ Dieser Ausschuss beziffere den Wert des Clubheims auf 351 000 Euro. Die Kreisstadt Neunkirchen wolle dem Verein gerne helfen und habe daher mehrere Optionen zum weiteren Vorgehen angeboten (ausführlicher Bericht folgt).

Zu einem neuen Clubheim sagt der Vereinschef: „Es muss unser Ziel sein, eine Lösung zu finden, in der sich beide Seiten wiederfinden können.“ Und er führt aus: „Das neue Gebäude soll unsere Heimstätte für die Zukunft sein. Uns wäre es wichtig, Ideen und Wünsche, die wir haben, dort auch umsetzen zu können.“ Planungssicherheit hätte der Verein auch gerne beim Zeitplan. „Wenn die Bagger in der Fernstraße anrollen und wir das Clubheim nicht mehr nutzen können, fänden wir es wünschenswert, wenn das neue Gebäude im Wagwiesental schon steht. Oder wir zumindest wüssten, wann es so weit ist“, sagt Martin. Das sei ein Wunsch, den der ganze Verein hegt. „Alle Menschen, denen unser Club etwas bedeutet, wollen wissen, wie es weitergeht“, sagt der Vorstizende, der darauf hofft, dass die FVN-Teams bis zum Baubeginn der Schule noch auf dem Hartplatz an der Fernstraße trainieren und spielen dürfen. „Das ist schließlich unsere langjährige Heimat.“

 Das Clubheim des FV Neunkirchen ist wohl bald Geschichte. Doch was ist es wert? Das müssen Verein und Stadt noch ausdiskutieren.

Das Clubheim des FV Neunkirchen ist wohl bald Geschichte. Doch was ist es wert? Das müssen Verein und Stadt noch ausdiskutieren.

Foto: Stefan Holzhauser

In sportlicher Hinsicht hat der Verein, dessen Teams in der Kreisliga A (1. Mannschaft) und B (2. Mannschaft) Bliestal spielen, hingegen viele Fragen bereits geklärt. „Unser Aktiventrainer Thomas Bach will in der nächsten Saison weitermachen und die aktiven Mannschaften Stück für Stück verjüngen. Ich selbst übernehme dann von ihm die A-Jugend, für die uns bereits einige Zusagen von neuen Spielern vorliegen. Unsere Jungs kommen mittlerweile aus einem viel größeren Einzugsgebiet als früher“, sagt der Vorsitzende. „Wir wollen hier beim FV Neunkirchen etwas Nachhaltiges aufbauen – und das funktioniert besser, wenn wir über unsere neue Heimat vorab ein wenig mehr wüssten.“

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