Boxen Fliegende Fäuste in Furpach

Furpach/Saarlouis · Der SSV Wellesweiler richtete am Wochenende die Box-Saarlandmeisterschaften aus. Zwei Titel gingen nach Saarlouis.

 In der Schwergewichtsklasse verhinderte die gute Deckung von Djan Kezimov (KG Saarlouis, schwarzes Trikot) Punktetreffer durch Tarik Hasanovic (BC St. Ingbert). Der Sieg von Kezimov war am Ende verdient.   

In der Schwergewichtsklasse verhinderte die gute Deckung von Djan Kezimov (KG Saarlouis, schwarzes Trikot) Punktetreffer durch Tarik Hasanovic (BC St. Ingbert). Der Sieg von Kezimov war am Ende verdient.  

Foto: Benno Weiskircher

Zwei Tage lang ließen die Boxer bei den saarländischen Meisterschaften in der Furpacher Kirschberghalle die Fäuste fliegen. In 20 Alters- und Gewichtsklassen ermittelten sie ihre Titelträger. „In diesem Jahr sind viele Einsteiger dabei, aus diesem Grund ist das Niveau nicht ganz so hoch wie in den vergangenen Jahren“, stellte der Präsident des Saarländischen Boxsportverbandes (SBV), Karl-Heinz Neu, fest. Mit 74 Meldungen zeigte sich Neu aber durchaus zufrieden. Erfreulich, dass alle dem SBV angeschlossenen Vereine Athleten in den Ring schickten.

Zu den führenden Teams im Saarland zählt der BC Völklingen, der mit sechs Titeln und vier Vizemeisterschaften auch der erfolgreichste Verein war. Für Ausrichter SSV Wellesweiler gab es mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen ebenfalls eine zufriedenstellende Bilanz. Sechs Boxer des BC Neunkirchen hatten sich für die Finals qualifiziert. Am Ende konnten sich die Kreisstädter über zwei Titel und vier Vizemeisterschaften freuen. Titel errangen auch der BC Homburg (2), die KG Boxen Saarlouis/Fraulautern (2), der BC Tholey (2), der ASC Dudweiler (2), Lucky Punch Saarbrücken (1) und der BC Phönix Neunkirchen (1).

Die KG Boxen Saarlouis/Fraulautern als einer der Traditionsvereine im saarländischen Boxen hatte diesmal krankheitsbedingt nur drei Akteure am Start. Im Junioren-Leichtgewicht traf Murat Gezginci im Halbfinale auf Arslan Akram (Homburg). Der Saarlouiser überstand mit Bravour den überfallartigen Beginn seines Kontrahenten und konnte fortan den Kampf offen gestalten. Aufgrund der verlorenen ersten Runde entschied sich das Kampfgericht aber für Akram, der am Samstag durch einen weiteren Punktsieg über Leon Feist (Neunkirchen) Landesmeister wurde.

Mohamad Chikho hatte im Finale der Jugend bis 75 Kilo den Völklinger Nikita Fonjakin zum Gegner. Chikho beeindruckte durch variable Schlagkombinationen. In der Schlussrunde traf er den Hüttenstädter mit einer rechten Geraden am Kopf, der daraufhin ausgezählt wurde! Somit ging der Ko.-Sieg und der Meistertitel erstmals an den Neu-Saarlouiser.

Im Fight der schwersten Teilnehmer zwischen Tarik Hasanovic (St. Ingbert) und Djan Kezimov zeigte sich der Saarlouiser vom schweren Vortagskampf im Halbfinale gut erholt. Mit langen Geraden aus einer guten Deckung hielt er den Kampf bis zum Schlussgong offen. Während sich der St. Ingberter schon als Sieger feiern ließ, sprach das Kampfgericht Kezimov den Punktsieg und den Meistertitel zu. Für die Saarlouiser Staffel bedeutete das den ersten Titel im Superschwergewicht seit der Glanzzeit von Hüssein Soyalp in den 70er Jahren. Sichtlich stolz zeigte sich Vereinstrainer Marc Heidinger, der wegen der Vorbereitung seiner Schützlinge auf eine Titelverteidigung verzichtete.

Den einzigen Kampf mit weiblicher Beteiligung bestritten Nadin Forse (BC Völklingen) und Betül Özdemir (BC St. Ingbert). Die Völklingerin sammelte mit ihrem Reichweitenvorteil die nötigen Punkte zum Sieg. „Meine Gegnerin hat schon einige Kämpfe bestritten, für mich war es der erste. Ich war nervös, doch das gute Training hat sich ausgezahlt“, resümierte die 16-Jährige.

Zum ersten Mal wurde um die Saarlandmeisterschaft in der Klasse Breitensport Männer gekämpft. Ahmet Özcan und Michael Saebisch (beide ASC Duweiler) lieferten sich einen technisch und kämpferisch starken Kampf, der auch von Thomas Reisinger (Hessen) entsprechend gewürdigt wurde. „Dieser Kampf war etwas Besonderes. Beide Kämpfer sind über 40 Jahre und was sie gezeigt haben, war Boxen, das sich richtig gut sehen lassen kann“, stellte der Supervisor der Meisterschaft beiden Kämpfern ein sehr gutes Zeugnis aus.

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