Pferdefreunde ärgern sich Kein Platz mehr für die Pferde

Sinnerthal · Die Fahrfreunde Schiffweiler sind nicht glücklich: Seit Herbst 2014 wird in Sinnerthal an einer Grubengasanlage gebaut, was die Nutzung des Trainingsplatzes der Fahrfreunde stark eingeschränkt habe.

 Keine moderne Kunst im öffentlichen Raum, sondern Teile  einer Anlage zur Gasförderung  der RAG in Sinnertal, die in Kürze ferig sein soll.

Keine moderne Kunst im öffentlichen Raum, sondern Teile einer Anlage zur Gasförderung der RAG in Sinnertal, die in Kürze ferig sein soll.

Foto: Engel

In diesem Jahr mussten die Fahrfreunde Schiffweiler ihr für August geplantes Kinderfest ausfallen lassen. „Wir können unser Vereinsgelände mit dem Reitplatz gegenüber der Kleingartenanlage Sinnerthal zurzeit nicht nutzen“, sagt der Vorsitzende der Fahrfreunde, Peter Kirsch, der SZ. Der Grund? Peter Kirsch muss da etwas ausholen. Im Herbst 2014 begann die RAG auf dem Gelände des verfüllten Schachts Sinnerthal in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kleingärtnern und Pferdefreunden mit Probebohrungen, um die dortigen Grubengasvorkommen auszuloten. Eine Maßnahme, die in Zusammenhang mit dem geplanten (aber bis dato noch nicht genehmigten) Ansteigenlassen des Grubenwassers steht. Denn würde ansteigendes Wasser das Grubengas Methan nach oben drücken, müsste es kontrolliert abgesaugt werden.

„Damals rechneten wir mit einigen Monaten Bohrarbeiten“, so Peter Kirsch. Da Pferde bekanntermaßen zwar große, aber ängstliche und schreckhafte Lebewesen sind, hätte der Reitplatz hinter dem Bohrbereich angesichts der großen, geräuschvollen Maschinen kaum mehr genutzt werden können. „Mittlerweile haben wir nur noch wenige Mitglieder, weil eine regelmäßige Arbeit mit den Pferden auf unserem Reitplatz nicht mehr möglich ist“, klagt der Vereinsvorsitzende. Jetzt werde schon fast fünf Jahre gebaut und aus der Probebohrung sei eine eingezäunte große Fläche geworden. Vor Ort kann man an dem Eingangstor lesen „steag Grubengasanlage“ und im angrenzenden Wald finden sich mehrere tiefe Gräben mit Rohren und verstreute große Maschinenteile. „Die liegen hier schon lange herum“, weiß Peter Kirsch. Auch die Kleingärtner würden durch die Grubengasanlage und ihre Begleiterscheinungen gestört.

Die SZ fragte beim Betreiber der Grubengasanlage, der RAG, nach dem Stand der Dinge. Ulrich Aghte vom Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit antwortete: „Es handelte sich tatsächlich um Probebohrungen, um herauszubekommen, ob sich eine Grubengasabsaugung lohnt. Die Bohrungen waren erfolgreich und die Anlage zum Absaugen des Grubengases ist inzwischen fast fertig gebaut worden. Die herumliegenden Rohre gehörten zum notwendigen Anschluss der Anlage an das Grubengasnetz und sollten inzwischen komplett verbaut sein. In den nächsten vier Wochen wird die Anlage in den Probebetrieb gehen. Zu Lärmbelästigungen sollte es jetzt nicht mehr kommen.“

Den Fahrfreunden Schiffweiler ist jetzt daran gelegen, möglichst bald wieder problemlos ihren Reitplatz nutzen zu können. Vielleicht gibt es dann im kommenden Jahr wieder ein Kinderfest mit Pferden, die ohne Lärm und Maschinenbetrieb ganz gelassen ihre Runden ziehen können.

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