Erinnerung ans Ende der Diktatur

Neunkirchen. Das Bündnis gegen Rechts in Neunkirchen hat den 8. Mai 1945 am Donnerstagnachmittag - mit dem Jugend- und Kulturzentrum (Juz) Neunkirchen und der Heinrich-Böll-Stiftung Saar - mit Veranstaltungen auf dem Stummplatz und in der Stummschen Reithalle als Jahrestag der Niederlage der NS-Diktatur gewürdigt

Neunkirchen. Das Bündnis gegen Rechts in Neunkirchen hat den 8. Mai 1945 am Donnerstagnachmittag - mit dem Jugend- und Kulturzentrum (Juz) Neunkirchen und der Heinrich-Böll-Stiftung Saar - mit Veranstaltungen auf dem Stummplatz und in der Stummschen Reithalle als Jahrestag der Niederlage der NS-Diktatur gewürdigt.Umrahmt von Plakaten, die vor dem Faschismus warnten oder ein sofortiges NPD-Verbot forderten, erinnerten ab 17 Uhr Redner von Gewerkschaften, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), der Partei Die Linke sowie der Autonomen Antifa Neunkirchen auf dem Stummplatz an die Schrecken der Nazi-Herrschaft und des Krieges. "Wir fordern nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg", rief Anton Hohlweck vom VVN-BdA den Anwesenden auf dem Stummplatz entgegen. 30 bis 40 Menschen werden es gewesen sein, die der Kundgebung von Anfang bis Ende folgten. Hinzu kamen zahlreiche Passanten und die Gäste der Caf&;s und Restaurants als zumindest potentielle Zuhörer. Die Polizei hatte - außer mit dem einen oder anderen pöbelnden Jugendlichen - wenig zu tun. Georg Jung, ehemaliger Bevollmächtigter der IG Metall Neunkirchen, forderte die "Erhaltung des Friedens und Wahrung der Menschenrechte als erster Ziel" und prangerte die hohen Rüstungsausgaben Deutschlands und in der Welt an. Eine Sprecherin der Autonomen Antifa nannte es "abscheulich", immer wieder hören zu müssen: "Wir haben ja nichts davon gewusst". Helmut Bohn-Klein von der Verdi-Betriebsgruppe des Neunkircher Krankenhauses nannte den 8. Mai 1945 einen "Festtag des Völker" und erinnerte an die Zerschlagung der Arbeiterbewegung unter der NS-Diktatur. Bohn-Klein: "Faschismus ist keine Meinung, er ist ein Verbrechen." Guido Martin von der Partei Die Linke forderte "Nazis raus aus den Köpfen". Dazu brauche es einer starken Demokratie. Am Abend wurde unter dem Motto "Kultur gegen Rechts" in der Stummschen Reithalle mit viel Musik gefeiert. Das Spektrum reichte von Chansons (Wolfgang Winkler) bis zu Liedern des antifaschistischen Widerstands.

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