Das Erbe - virtuell in Eppelborn Zu Besuch im virtuellen Museum

Eppelborn · VR-Brille und Smartphone statt Schaufel und Kohle. Bergbau-Ausstellung „Das Erbe on tour“ ist zu Gast in Eppelborn.

 Jennifer Reichert erklärte den Besuchern der Bergbau-Ausstellung den Gebrauch der Virtual-Reality-Brillen.

Jennifer Reichert erklärte den Besuchern der Bergbau-Ausstellung den Gebrauch der Virtual-Reality-Brillen.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Wer sich vielleicht beim Besuch der virtuellen Landesausstellung zum 250. Geburtstag des Bergbaus an der Saar im Big Eppel in Eppelborn am Donnerstagabend auf eine Vielzahl an Exponaten gefreut hatte, der wurde im ersten Moment ein wenig enttäuscht. Denn statt Schautafeln, Kohle und Dokumenten gab es auf den Tischen im hinteren Bereich lediglich ein paar Tablets, Smartphones und auch einige VR-Brillen. Sie warteten auf ihren Gebrauch, dem einige Grußworte, ein Vortrag, aber auch eine umfangreiche und aufschlussreiche Einführung vorangestellt waren.

Die moderne Technik feiert im Rahmen der virtuellen Landesausstellung „Das Erbe on Tour“ seit vergangenem Herbst ihren Einzug in die museale Welt. Eppelborn, so erklärte Projektkoordinatorin Lisa Denneler, ist dabei die 14. Station, die seit September vergangenen Jahres auf der Reiseroute durch das Saarland steht. Bereits am Vormittag durften die Schulklassen der Gemeinschaftsschule Eppelborn in die virtuelle Welt des Bergbaus eintauchen. Für die Jugend, weiß Denneler aus Erfahrung, ist der Gebrauch von Smartphone und Co längst kein Hexenwerk mehr, vielmehr wird der versierte Umgang mit der Technik bei den Schülern dazu genutzt, die Tradition des Bergbaus an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Ganz anders, sagte sie, sieht es bei den älteren Besuchern der Nachmittags- und Abendveranstaltungen aus. Für diese Zielgruppe wird der Besuch der virtuellen Ausstellung zu einer Medienkompetenz-Veranstaltung. Besonders erfreut zeigte sich Beigeordneter Berthold Schmitt darüber, dass auch seine Gemeinde in den Genuss dieser Veranstaltung kam.

In ihrer Begrüßung erläuterte Lisa Denneler die dreifache Möglichkeit der Begegnung mit dem Bergbau, die diese Veranstaltung eröffnet. Zum einen, sagte sie, biete das Angebot eine Begegnung mit der Vergangenheit von 250 Jahren Bergbau an der Saar. Sie ermögliche aber auch eine Begegnung in der Gegenwart, nicht zuletzt durch die Musik des Brass Ensembles der Bergkapelle Saar. „Aber wir sind auch angetreten, damit die Menschen neue Erinnerungsorte kennenlernen“, sagt die Projektkoordinatorin. Unter dem Motto „Glückauf im Wandel“ war schließlich Uwe Penth, Regionalbeauftragter der RAG angetreten, um einen Blick in die Zukunft des Nachbergbaus zu werden. Nicht unerwähnt ließ er die Grubenwasserthematik, versicherte im ersten Schritt sehr weit von eventuellen Gefahren entfernt zu sein. Penth machte Werbung für die neu entstandenen Naherholungs-, aber auch Wohn- und Arbeitsstandorte, die die ehemaligen Flächen- 1500 Hektar - bieten. Er lud die rund 60 Zuhörer ein, die RAG-Repräsentanz mit ihrer Ausstellung, aber auch das Saarpolygon, beides am Standort Duhamel in Ensdorf angesiedelt, zu besuchen. Für die Einführung in den Gebrauch der Brillen und Smartphones waren schließlich Jennifer Reichert und Johannes Lindert zuständig. Anhand zweier großer Bildschirme erläuterten sie Schritt für Schritt den virtuellen Museumsbesuch. Der kam bei Markus Scheuer und Peter Schmitt, beide aus Eppelborn, unterschiedlich an. „Es ist sehr interessant. Man erfährt sehr viele Details“, sagte Scheuer, der unter Tage gearbeitet hat. „Es ist schade, dass man eine Seilfahrt in Realität nicht mehr erleben kann, vielleicht können wir unseren Kindern und Enkeln die Tradition mittels dieser modernen Technik weitergeben“, sagte er. Nicht ganz überzeugt zeigte sich Schmitt. „Die Realität ist eben doch etwas anderes“, erklärte er nach dem Gebrauch der VR-Brille. Für beide war es die erste Begegnung mit einem virtuellen Museumsbesuch.

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