Figurentheater-Tage Wunderbare Reise in die Steinzeit

Eppelborn · „Das Höhlenkind“, aufgeführt vom Fliegenden Theater Berlin, entführte junge Zuschauer in die Zeit vor 30 000 Jahren.

 Das Ensemble des Fliegenden Theaters Berlin nahm die Zuschauer mit in eine Zeit, in der Menschen in Höhlen lebten.

Das Ensemble des Fliegenden Theaters Berlin nahm die Zuschauer mit in eine Zeit, in der Menschen in Höhlen lebten.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Als nach einer knappen Stunde die Geschichte um das Höhlenkind Ard zu Ende geht, bleiben die jungen Zuschauer im Big Eppel zunächst ganz ruhig sitzen. Schließlich, nach einem Moment der Stille, beginnt der Applaus, es scheint, die Jungen und Mädchen kommen nach und nach zurück von einer Zeitreise. Furcht, aber auch Mut, Lustiges, aber auch Beängstigendes ist ihnen im richtig dunklen Big Eppel dabei begegnet.

Die Reise führte die jungen Theaterzuschauer zurück in die Steinzeit – genauer gesagt, rund 30 000 Jahre zurück in die Zeit, in der die Menschen in Höhlen lebten und wilde Tiere jagten. Mitgenommen wurde das Publikum aus der Nikolaus-Groß-Schule in Lebach dabei vom Fliegenden Theater aus Berlin. Ein wenig seltsam mutete die Sprache des Höhlenkindes an, doch Verständigungsprobleme gab es keine. Dafür sorgten die beiden Puppenspieler, die zugleich als Schauspieler auf der Bühne agierten.

Edelgard Hansen und Rudolf Schmid erzählten kindgerecht, aber spannend zugleich, was dem kleinen Höhlenkind nach der unfreiwilligen Trennung von seiner Sippe so alles wiederfahren ist. Feuer machen, eine Höhle für sich zum Schutz suchen, all das muss Ard erst lernen, selbst die essbaren von den ungenießbaren Lebensmitteln zu unterschieden, will, so erfahren es die Zuschauer, gelernt sein. Ganz still wurde es im Theatersaal, als das Höhlenkind während eines heftigen Unwetters in Tränen ausbricht. Völlig durchnässt und frierend findet es schließlich die Lösung und macht zum ersten Mal Feuer. „Das Höhlenkind“ nimmt die jungen Zuschauer mit auf eine wunderbare Reise, die Dank Videoprojektion auch mal wilde Tiere über die Bühne marschieren lässt. Besonders schön anzuhören ist die Musik, die Rudolf Schmid mitgebracht hat, sie verzaubert auf ihre Weise und lässt den Eindruck, tatsächlich in der Urzeit zu sein, auf wundersame Weise entstehen. Dass die Geschichte am Ende gut ausgeht, dafür sorgen Menschen, die Ard bei sich aufnehmen. Auch wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen, erfährt das Publikum, leben sie fortan friedlich miteinander.

Begeistert von dieser Zeit, verriet Schmid nach der Aufführung, ist er schon lange, hat selbst schon die alten Höhlen in den Pyrenäen mit den lebensgroßen Malereien besichtigt. Aber auch die Sprache, die im Publikum niemand verstehen kann, da sie von ihm erfunden wurde, fasziniert. „Ich habe die Worte aus der Sprache der Eskimos, aber auch aus afrikanischen Sprachen abgeleitet und ein eigenes Wörterbuch zum Stück geschrieben“, erklärt er.

Und so kommen am Ende die Höhlenmenschen, von den beiden Akteuren wunderschön in Szene gesetzt, schließlich ins Gespräch. Sehenswert, ganz nebenbei, waren auch die Figuren, die wohl die schönste Werbung für die Figurentheater Tage in Eppelborn sind.

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